Laut HubSpot konnten 2023 rund 58 % aller B2B Marketer mit Content ihren Umsatz und Gewinn vergrößern. Die Professionalisierung schreitet entsprechend voran und die Konkurrenz wird größer. Was genau macht professionelles Content-Marketing aus? Welche Stratregien bieten sich an?
Vor ein paar Jahren konnte man noch mit einem einzigen Blogartikel noch massenhaft Backlinks generieren und Kunden auf seine Website locken. Heute ist das Angebot an Inhalten so riesig, dass man nur mit viel Mühe noch aus der Masse hervorstechen kann. Content-Marketing ist im Wandel.
Was ist Content-Marketing?
Content-Marketing bedeutet im Kern, potenzielle und bestehende Kunden mit Inhalten für sich zu gewinnen. Dazu werden redaktionelle Inhalte (Editorial Content) produziert, die für den Kunden einen spezifischen Wert haben und ihn an die Marke heranführen.
Vorteile von Content-Marketing
Wenn wir Content-Marketing mit herkömmlicher Online-Werbung vergleichen, lassen sich folgende Vorteile zusammenfassen:
- Content-Marketing wirkt nachhaltig: Die Wirkung von guten Evergreen Content verpufft nicht wie eine Werbekampagne. Im besten Fall generiert das Content Assets über Jahre hinweg wertvollen Traffic.
- Content-Marketing sorgt für Vertrauen: Das Misstrauen potenzieller Kunden hat in den letzten Jahren großen Schaden genommen. Angefangen beim Dieselskandal bis hin zu Influencern, die Unwahrheiten verbreitet haben. Content sorgt für Glaubwürdigkeit und Thought Leadership.
- Content-Marketing ist unaufdringlich: Kunden haben die Nase voll von Werbung. Die Adblocker-Rate beträgt deshalb etwa 25 %. Darüber hinaus sind Browser mit Tracking Prevention gefragter denn je. Nach relevantem Content wird hingegen aktiv gesucht.
- Content-Marketing ist nicht kopierbar: Mit Anzeigenkampagnen befinden sich Marketer stets in direkter Konkurrenz zueinander und puschen so die Kosten. Ein Corporate Blog und eine aufgebaute Content Audience lassen sich hingegen nicht kopieren.
- Content-Marketing hat einen viralen Effekt: Guter Content wird gern geteilt, weil dieser einen echten Mehrwert bietet. Bei Werbung passiert das allenfalls dann, wenn diese einen hohen Unterhaltungswert hat.
- Content-Marketing lässt sich gut mit SEO, PR und Social Media verknüpfen.
Nachteile von Content-Marketing
Gegenüber traditioneller Werbung und Outbound-Marketing hat Content-Marketing auch gravierende Nachteile.
- Kurzfristig relative hohe Kosten bzw. notwendige Anfangsinvestitionen
- Fehlende Strukturen (Know-how und Skills)
- Unzureichendes Wissen über den Kunden und seine Kundenreise
Content-Marketing vs. Inbound-Marketing vs. Permission Marketing
Viele Begriffe, die im Kern jedoch dasselbe meinen: Die Abgrenzung vom traditionellen Outbound-Marketing, welches von Werbung dominiert wird. Im Content-Marketing, Inbound-Marketing und Permission Marketing geht es darum, dass potenzielle Kunden proaktiv den Kontakt aufbauen. Zum Beispiel, in dem sie einen E-Mail-Newsletter abonnieren.
Inbound-Marketing geht noch etwas weiter: Nach dem Anlocken potenzieller Kunden mithilfe von Content folgt ein Leadqualifizierungsprozess (Attract, Engage, Delight). Folglich ist Content-Marketing fast immer ein Bestandteil von Inbound-Marketing.
Warum wird Content-Marketing immer wichtiger?
Seit Menschen auf der ganzen Welt digital miteinander verbunden sind, boomt Content-Marketing. Laut dem Content Marketing Institute nutzen rund 86 % aller B2C-Marketer sowie 70 % aller B2B-Marketer das Instrument. Anders als die klassische “Reklame”, hat Content für den potenziellen Kunden einen Nutzen meistens in Form von Wissen oder Unterhaltung.
Wirklich neu ist das Instrument keinesfalls. Bereits seit 1732 veröffentlichte Benjamin Franklin regelmäßig ein Almanach, um sein entstehendes Zeitungsimperium zu bewerben. In Deutschland ist der Pionier des Content-Marketings Dr. Oetker. Bereits in den 1890er Jahren bedruckte er die Verpackungsrückseite seines Backpulvers mit Rezepten.
Quelle: Dr. Oetker
Was für Content-Arten gibt es?
Content ist nicht gleich Content. Abhängig von den Zielen eignen einige Content-Arten besser als andere. Deshalb lohnt es sich, die wichtigsten Formen unterscheiden zu können.
- SEO-Content: Inhalte, mit deren Hilfe organischer Traffic generiert werden soll.
- Editorial Content: Inhalte, die den potenziellen Kunden zur angebotenen Leistung hinführen oder an die Marke binden sollen.
- Branded Content: Inhalte mit direktem Bezug zum Unternehmen bzw. zur Marke.
- Educational Content: Inhalte, die Wissen transferieren (häufig SEO-Content).
- Low-Intent Content: Inhalte, die User ohne konkreter Kaufabsicht anlocken (häufig SEO-Content).
- High-Intent Content: Inhalte, die User mit ausgeprägter Kaufabsicht anlocken (häufig Branded Content).
- Entertainment Content: Inhalte mit unterhaltendem Charakter.
Was ist eine Content-Marketing-Strategie?
Ein Content-Marketing-Strategie beschreibt, auf welche Art und Weise ein bestimmtes Ziel bzw. verschiedenen Ziele erreicht werden sollen. Unterschieden wird zwischen strategischen Zielen (“Goals”) und operativen Zielen (“Objectives”). Übergeordnet kann auch eine Vision bestimmt werden.
Ausgangspunkt ist häufig eine Ist-Analyse. Sie zeigt auf, wo man steht und welches Potenzial sich durch weitere Investitionen in Content-Marketing mobilisieren lässt.
Quelle: Search Engine Watch.com
In der Praxis vergeuden viele Unternehmer ihre ohnehin knappen Ressourcen mit falschen Aktivitäten. Falls dein Unternehmen in einem umkämpften Markt unterwegs ist, kannst du dir so etwas nicht ewig leisten. Deshalb ist es umso wichtiger, mit einem dokumentierten Content-Marketing-Strategie fokussiert und planvoll zu agieren.
In 8 Schritten zu einer Content-Marketing-Strategie
Schritt 1: Ist-Zustand ermitteln
Bevor überhaupt von möglichen Zielen gesprochen werden kann, ist es Zeit für ein Content-Audit. Dazu sollte bereits ein Webanalyse-Tool relevante Daten sammeln.
- Wie sehr engagen Kunden bislang mit dem Content?
- Und wie entwickeln sie sich im Verhältnis zu Wettbewerbern?
- Wie viele wichtige Keywords werden noch gar nicht abgedeckt?
Um Klarheit zu schaffen, können eine Keyword- sowie eine Benchmark-Analyse hilfreich sein.
Schritt 2: Kunden und Kundenreise analysieren
Damit Content-Marketing funktioniert, solltest du dich vorab intensiv mit dem Kunden und seiner Customer Journey auseinandersetzen. Je lebensnaher, desto besser. Vage Zielgruppenbeschreibungen wie “Bauingenieure zwischen 27-35 Jahre alt” sind wenig hilfreich. Es gibt jedoch zwei Methoden, die dich näher an den Kunden uns seinen Eigenschaften heranführen.
- Buyer Personas: (psychografische Beschreibung eines Idealkunden)
- Jobs to be done (JTBD): Beschreibung des vom Kunden zu lösenden Problems
Beide Methoden lassen sich übrigens auch hervorragend kombinieren: Während die Buyer Persona das “Wer” beschreibt, geht es bei den JTBD um das “Was”. Aber verzettel dich nicht und entwickle nur Profile für die drei bis vier wichtigsten Personas.
Alternativ (oder ergänzend) kann dir eine Customer Empathy Map helfen. bei dieser Technik betrachtet man die Gefühlswelt potenzieller Kunden noch etwas tiefgründiger.
Ergänzt werden die Personas mit relevanten KPIs: Wie groß ist deren CLTV (Kundenwert), wie groß die Akquisitionskosten (CAC), wie groß deren Anzahl an Besuchen, CTR, Verweildauer etc.
Bonus Tipp
Im B2B-Marketing kommt ergänzend zu Buyer Personas oft ein "Ideal Customer Profile" (ICP) zur Anwendung. Es repräsentiert archetypisch eine Organisation im anvisierten Marktsegment.
Ergänzend ist es sehr hilfreich, sich präzise mit der Kundenreise der wichtigsten Personas zu beschäftigen. Also der Abfolge aller wichtigen Touchpoints über alle Kanäle hinweg. Hier bietet sich das sogenannte Customer Journey Mapping an.
Schritt 3: Strategische Ziele beschreiben
Für den Erfolg im Content-Marketing ist es wichtig, sich zunächst mit den strategischen Zielen (englisch: Goals) vertraut zu machen bzw. und diese möglichst konkret bzw. “smart” festzulegen.
Content-Marketing wird nicht nur zur Kundenakquise eingesetzt. Andere wichtige Ziele sind Thought Leadership, Markenaufbau und Kundenbindung. Ihr könnt problemlos mehrere strategische Ziele bestimmen. Zu beachten sind dabei folgende Dinge:
- Finden sich alle Ziele in der übergeordneten Marketing-Strategie wieder?
- Sind Ziele identisch (Zielidentität)?
- Unterstützt ein Ziel ein anderes (Zielkomplementarität)?
- Behindert ein Ziel ein anderes (Zielkonkurrenz)?
- Schließen sich Ziele einander aus (Zielantinomie)?
Im Vordergrund dieses Artikels stehen messbare ökonomische Ziele wie Umsatz, Gewinn oder Anzahl der Kunden, also um Performanceziele. Das bedeutet natürlich nicht, dass du sonstige Marketingziele ignorierst. (Nicht wenige Unternehmen wollen mit Content-Marketing zum Beispiel ihre Reputation steigern oder Mitarbeiter binden.)
Deine Aufgabe ist es, Zielbeziehungen näher zu betrachten:
- Wenn sich zum Beispiel mehrere Ziele nicht gleichermaßen verfolgen lassen, priorisiert diese. Denn deine Ressourcen sind begrenzt.
- Risiken aufgrund konkurrierender Ziele sind von vornherein zu vermeiden.
- Überflüssige Ziele, die bereits mit anderen abgedeckt sind, im Sinne der Übersicht möglichst entfernen.
Beispiel-Zieldefinition
- Umsatz vergrößern
- Absatz vergrößern
- Bekanntheitsgrad erhöhen
- Image als Experte für Schrumpfschläuche aufbauen
Schritt 4: Ziele operationalisieren
Nachdem Ihr Eure strategischen Ziele bestimmt habt, werden operative Ziele (engl.: Objectives) abgeleitet, welche gut messbar sind.
- Aufbau einer Fangemeinde (Audience, Community, …)
- Vergrößerung der Blog-Stickiness (Verweildauer, Engagement, …)
- Sichbarkeit in Suchmaschinen vergrößern (Reputation, Vertrauen, Leadership, Education, …)
- Generischen Traffic vergrößern (SEO)
- Generierung von Leads
- CAC senken (Gewinn maximieren)
Achtung: Vor allem die operativen Ziele sollten unbedingt “SMART” formuliert sein. Hier ein Beispiel:
Quelle: accompana (2018)
Beispiel 1: "Wir wollen mit unserem Corporate-Blog bis Ende 2023 rund 1.000 Fans gewinnen"
Beispiel 2: "Wir wollen auf unserer Website bis Ende 2024 rund 1.500 Marketing Leads generieren"
Schritt 5: Kanäle bestimmen
Es sollte von Beginn an klar sein, über welche Kanäle der Content distributiert werden soll. Gemeinhin lassen sich die Kanäle für Content Distribution in vier Gruppen einteilen:
- Paid Media (z. B. Bannerwerbung)
- Owned Media (z. B. Corporate Blog)
- Earned Media (z. B. Gastbeitrag auf fremder Website)
- Shared Media (Verbreitung über soziale Netzwerke)
Prinzipiell empfehlenswert ist der Aufbau eines Content Hubs, welcher als Dreh- und Angelpunkt aller Content-Marketing-Aktivitäten gilt. Das spart Arbeit und sorgt für masasenhaft organischen Traffic auf der eigenen Website. der perfekte Content Hub ist ein Corporate Blog auf der eigenen Website, weil man dort Kontrolle über alle Inhalte und Daten hat.
Vom Corporate Blog aus kannst du dann weitere Kanäle wie z.B. Facebook oder LinkedIn bespielt. Beschränke dich aber nach Möglichkeit erstmal auf zwei oder maximal drei Kanäle. Dies Auswahl ist wesentlicher Bestandteil eines jeden Content-Marketing-Konzepts.
Schritt 6: Tracking implementieren
Die große Kunst ist es, Kunden den passenden Content zur richtigen Zeit präsentieren zu können. Ohne Daten ist das jedoch schwierig. Entwickle deshalb frühzeitig eine Idee (oder nicht besser eine Strategie), welche Daten du benötigst und wie du sie generieren kannst. Berücksichtige dabei jedoch die rechtlichen Spielräume.
Generierte Daten müssen dir auch eine (ROI-) Erfolgsmessung deiner Content Pieces ermöglichen:
- Ranking bei wichtigen Suchbegriffen
- Anzahl Leads
- Seitenwert
- Engagement
- ROI
- Social Shares
Achtung
Eine Content-Marketing-Strategie muss Raum für Experimente geben. In der Praxis müssen fast immer verschiedene Content-Ideen, -Formate und Kanäle ausprobiert werden, um ein Ziel pünktlich zu erreichen.
In diesem Kontext kann es auch sinnvoll sein, sich mit Marketing Attribution und Marketing Mix Modeling zu beschäftigen.
Schritt 7: Content Mapping
Nachdem wir jetzt ziemlich genau wissen, was wir bis wann erreichen wollen, wird es nun Zeit für die eigentliche Strategie. Dahinter steht im Kern die Frage, mit welchen Content-Arten, Content-Formaten und -Kanälen lassen sich die Ziele überhaupt erreichen. Hilfreich ist hier das sogenannte Content Mapping, welches Antworten auf diese Fragen zusammenträgt:
- Wo existieren “Reibungen” (Frictional Points) innerhalb der Customer Journey?
- Welche Fragen stellen sie sich an entsprechenden Touchpoints?
- Welche Content-Arten und -Formate eignen sich zur Beantwortung am besten? Gängige Content Arten sind: SEO Content, Editorial Content, Branded Content
Schritt 8: Content-Marketing-Roadmap offen legen
Für die operative Umsetzung ist ein Strategiepapier oft zu unübersichtlich. Besser ist es, für das Team eine spezielle Content-Marketing-Roadmap auszuarbeiten, die fortlaufend aktualisiert wird. Dabei kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:
- Content-Audit: Hiermit ist die Bestandsaufnahme der vorhandenen Inhalte (“Content Assets”) gemeint. Dabei wird festgestellt, was für Inhalte bereits existieren. Zum Beispiel auf der Website, im Blog, in Archiven etc. So ein Content Audit sollte mindestens einmal im Jahr wiederholt werden.
- Ideensammlung: Gemäß deinem Mapping werden konkrete Content- bzw. Artikelideen gesammelt, bewertet und priorisiert.
- Content-Planung: Abhängig von der Strategie und den Ressourcen wird bestimmt, wer bis wann Content Assets produzieren bzw. überarbeiten soll. Ein Leitfaden gibt externen Content Producern konkrete Hinweise zu den Qualitätsanforderungen, die bei der Erstellung der Inhalte zu berücksichtigen sind. Ein Produktionskalender regelt, auf welchen Kanälen und in welchen Formaten Content veröffentlicht wird.
- Content-Produktion: Interne und externe Content Creators produzieren bzw. überarbeiten den Content auf Basis der Planung.
- Content-Management prüft, ob die festgelegten Prozesse und Abläufe eingehalten werden. Außerdem wird damit sichergestellt, dass immer genügend Ressourcen zur Verfügung stehen und das Budget eingehalten wird.
- Content Analytics: In der Praxis performen Content-Marketing-Maßnahmen selten auf Anhieb so, wie man es sich vorgestellt hat. Umfassende Analytics helfen dabei, Probleme zu identifizieren und die Roadmap entsprechend anzupassen.
Was ist der Content-Marketing-Prozess?
Content-Marketing lässt sich grob in vier aufeinanderfolgende Phasen einteilen. Die Basis ist dabei immer ein Content-Marketing-Konzept. In diesem werden die Ziele festgelegt, wobei diese regelmäßig hinterfragt werden müssen. Ein Konzept kann sich folglich mit der Zeit verändern. Deshalb wird häufig mit einer sogenannten Content Marketing Roadmap gearbeitet.
Dies sind die vier wichtigsten Phasen im Content-Marketing-Prozess:
- Recherche und Konzeption: Am Anfang stehen Ideen, welche bei der Zielerreichung hilfreich sein können. Recherche und Konzeption helfen dabei, dass aus den Ideen schlagkräftige Maßnahmen werden. Für bereits bestehende, jedoch erfolglose Content Assets muss ggf. über ein Update des Konzepts gesprochen werden. Hier kommt häufig Content Recycling ins Spiel.
- Die zweite Phase zielt auf die Umsetzung der Konzepte ab. Sie teilt sich in zwei Stränge auf: Zum einen sollen neue Content Assets produziert werden (Content Creation). Auf der anderen Seite müssen bestehende Content Assets permanent optimiert werden. Wie die eigenen Ressourcen eingeteilt werden, hängt von der eigenen Strategie ab.
- Content Distribution beschäftigt sich mit der Auslieferung der Inhalte über die verschiedenen Kanäle. Das kann der Blog sein, aber auch ein Newsletter oder Social Media Post. Optimalerweise werden verschiedene Kanäle parallel bespielt.
- Last, but not least: Der Erfolg jeder Maßnahme wird hinterfragt. Vo allem mithilfe von Content Analytics. Das Ziel ist es, Wissen über die Effizienz einzelner Maßnahmen und Kanäle zu sammeln. Auch werden Daten benötigt, auf deren Basis sich Content Assets sukzessive optimieren lassen.
Checkliste für dein Content-Marketing
Definiere messbare Ziele
Das Netz ist voll mit hochwertigem Content und auch die Konkurrenz schläft nicht. Bündle deshalb deine Ressourcen wie einen Laserstrahl, welchen du präzise auf dein Ziel richtest. So verhinderst du, Zeit und Geld zu verschwenden.
Eine solche Zielorientierung gelingt dir sehr gut mit einer dokumentierten Content-Marketing-Strategie. Wesentliche Bestandteile sind:
- Purpose: Warum tun wir, was wir tun?
- Ziele: Was wollen wir mit dem Content erreichen?
- Customer Journey: Wo wollen wir den (potenziellen) Kunden ansprechen?
- KPIs: Wie messen wir die Zielerreichung?
Setze auf die richtigen Zielkunden!
Damit Content-Marketing funktioniert, muss deinem Team zu 100 % klar sein, wen ihr ansprechen möchtet. Dabei hilft dir das Konzept der sogenannten Buyer Personas. Dabei handelt es sich um fiktive Personen, welche archetypisch den Ideal-Kunden beschreiben. Für jede Buyer Persona legst du bzw. dein Team einen Steckbrief an: Was macht die Person beruflich? Was ist deren Bildungsstand? Wie sind deren Einstellungen zu bestimmten Themen? Gib der Buyer Persona ruhig einen Namen und versehe ihn mit einem Porträtfoto. Das macht sie lebensnaher und man kann besser deren Perspektive einnehmen.
Greife die wichtigsten Pain Points auf!
Menschen werden von Emotionen beeinflusst, auch wenn sie an unternehmerischen Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Deshalb darf bzw. muss Content-Marketing auch im B2B-Umfeld emotional sein.
Um die richtigen Emotionen anzusprechen, ermittle im Vorwege stets die wichtigsten Pains und Gains deiner Buyer Personas und aller anderen am Entscheidungsprozess beteiligten Personen. Geeignete Tools sind das Value Proposition Canvas von Alex Osterwalder.
Du erreichst Kunden am besten, wenn du ehrlich deren Motivationen und Painpoints aufgreifts und den Finger in die Wunde legst.
Quelle: marketing Börse
Selbst B2B Marketer setzen dazu in den letzten Jahren verstärkt auf Storytelling. Vorreiter ist hier ohne Frage die Reederei Maersk. Unter dem Claim „We move more than cargo“ liefern die Dänen erfrischende Geschichten auf Augenhöhe.
Biete Original Content!
Der Inhalt eines Fachartikels ist selten wirklich neu. Fast alles wurde schon mal irgendwo geschrieben. Neu ist allenfalls die Sprache, die Tonalität, die Struktur oder die Aufmachung eines Artikels. Doch ist das genug, um sich von der Masse abzuheben? Besonders viel Aufmerksamkeit lässt sich naturgemäß mit neuem Wissen erregen.
Um an neues Wissen zu gelangen, geht man wie ein Wissenschaftler vor: Man stellt eine Hypothese auf und versucht diese mit existierendem Wissen (Fachbüchern, Erhebnungen etc.) zu be- bzw. zu widerlegen. Die Formulierung von Forschungshypothesen ist in sich schlüssig, die Herleitung grundsätzlich nachvollziehbar zu gestalten.
Tatsächlich schlummern in vielen Unternehmen Ressourcen, welche bei der Ausarbeitung von neuem Wissen hilfreich sein können. Gut gerüstet ist, wer zum Beispiel über einen großen Kundenpool verfügt, der sich für die Durchführung von Umfragen eignet. Auch bereits vorhandene Daten können sich zum Be- bzw. Widerlegen von Hypothesen eignen.
Lass dich inspirieren!
Keine Idee ist wirklich neu. Alles was wir kreieren, ist eine Melange und Extraktion alter Ideen.
Gute Ideen von anderen wie ein Schwamm aufsaugen und alles neu mixen, zu der ganz eigenen, aufregend neuen Schöpfung.
Austin Kleon Tweet
- Vorträge besuchen! Wer in einer Metropole wie Hamburg, München oder Berlin lebt, kann beinahe täglich tolle Fachvorträge (z. B. TED, 12min.me) besuchen. Die größte Auswahl findet sich jedoch bei YouTube. Noch bequemer kann Inspiration nicht sein.
- Ins Kino gehen! Ja, du hast richtig gehört. Die aktuellsten Trends in Kunst und Pop-Kultur findest du in Kinos. Inspiration kann auch zutiefst unterhaltend sein.
- In Büchern stöbern! Der Klassiker schlechthin. Wer aus dem Vollen schöpfen möchte, hält sich am besten mal längere Zeit beim lokalen Buchhändler auf. Ja, früher versprühten Buchhandlungen oft den Charme eines Lagerraums. Heute hingegen laden sie zum Verweilen ein.
- Newsletter und Blogs besuchen! Lesen kann man natürlich auch online. Und zu fast jedem Nischenthema gibt es längst einen Blog – wenn auch nicht immer deutschsprachig.
- Podcasts hören! Du schließt auch gern tagsüber mal die Augen? Dann nutze die Zeit zum Hören inspirierender Podcasts.
- Sketch it out! Man muss kein begnadeter Kunstzeichner sein, um die enormen Potenziale des Sketchings zu erkennen. Das gilt nicht nur für das Storytelling. Großer Vorteil zu Papier gebrachter Ideen: Es entstehen sofort neue Ideen.
Quelle: inc.com
Sorge für eine perfekte User Experience!
Content kann qualitativ noch so hochwertig sein: Wenn das Konsumieren von Inhalten anstrengend ist und wenig Freude bereitet, wendet sich der potenzielle Kunde schnell wieder ab. Daher gelten im Content-Marketing besondere Anforderungen an die User Experience (UX). Sei deshalb auch vorsichtig beim Einsatz Generativer KI wie ChatGPT. Synthetische Inhalte wirken oft langweilig und seelenlos.
Nutze Lead-Magnete!
Du musst verhindern, dass ein potenzieller Kunde bei seinen Recherchen zunächst auf Wettbewerber stößt. Dazu musst du zwei Dinge tun: Erstens: Besseren Content anbieten. Zweitens: Möglichst zu Beginn der Buyer Journey einen Dialog initiieren.
Ein hervorragendes Instrument zur Initiierung eines Dialogs ist der sogenannte Lead-Magnet. Dabei handelt es sich um ein Freebie, wie eine Checkliste oder ein Whitepaper, welches der potenzielle Kunde im Tausch gegen seine Kontaktdaten ausgehändigt bekommt.
Setze auf SEO-Content!
SEO-Content führt früher oder später zu organischen Traffic. Sofern man diesen hegt und pflegt. Analysiere im Vorwege relevante Suchbegriffe und Wettbewerber. Setze auf Long Tail Keywords, wenn die üblichen Suchbegriffe zu sehr umkämpft sind.
Implementiere Content Analytics!
Die Produktion von Content ist relativ kostenintensiv. Umso wichtiger ist es, regelmäßig den ROI von Content-Assets zu ermitteln. Implementiere daher ein Controlling, welcher regelmäßig Aufwand und Ertrag gegenüber stellt. Geeignete KPIs sind:
Die Bedeutung von Content Curation
Wann haben dir Freunde zuletzt ein lustiges Videos geschickt? Das Teilen digitaler Inhalte ist längst ein Teil unserer Kultur. Dabei spielt es kaum eine Rolle, woher der Inhalt stammt. Content Curation gehört zu unserem Alltag.
Was genau ist Content Curation?
Der Begriff Kuration (engl. „curation“) wird in der Literatur im Sinne von „Bewahren“ und „Behandeln“ eingesetzt. Lehrer sind Kuratoren, denn sie stellen ihren Schülern die wertvollsten Materialien zusammen, um ihnen das Lernen zu erleichtern. Während sich in der Vergangenheit auf Bücher, Poster etc. beschränkt wurde, gibt es heutzutage natürlich auch diverse digitale Ressourcen.
Ähnlich ist der Begriff im Content-Marketing zu verstehen: Hier geht es um das Zusammenstellen und Aufbereiten von Inhalten, um diese im Anschluss zu teilen.
Content Curation vs. Content Creation
Wie bereits erwähnt, ist Content Curation das Teilen fremder Inhalte. Im Gegensatz dazu ist Content Creation das Produzieren “neuer” Inhalte.
Damit ist noch nicht beantwortet, was wirklich neu ist. Eine mathematische Formelsammlung vermutlich nicht. Eine eBook mit Matheformeln vermutlich schon. Die Grenzen sind wirklich fließend.
Unter Content Creation fallen in jedem Fall selbst verfasste Blogartikel oder die Ergebnisse einer in Eigenregie durchgeführten Studie. Ebenso natürlich Storys, Fotos und sonstige Inhalte, die unter das Urheberrecht fallen.
Sinn und Zweck von Content Curation?
Content-Marketing zielt oft darauf ab, potenzielle Kunden bei der Lösung eines Problems behilflich zu sein. Damit das so gut wie möglich gelingt, ist es absolut legitim, Inhalte verschiedener Quellen zu präsentieren. Entscheidend ist allein das Ergebnis: die Zufriedenheit des Zielkunden.
Wie funktioniert Content Curation?
In sozialen Netzwerken ist Content Curation ein fester Bestandteil: Plattformbetreiber fordern die User mit einer integrierten Share-Funktion regelrecht auf, Inhalte mit anderen zu teilen.
Durchaus lassen sich aber auch anderswo entdeckte Inhalte posten: Ganze Webseiten, Zitate und Grafiken. Darüber hinaus lassen sich fremde Inhalte auch über den eigenen Blog teilen.
Wie ist die Rechtslage?
Prinzipiell ist es ratsam, kuratierte Inhalte nur mit einer Quellenangabe zu teilen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass der Urheber selbst das nicht erlaubt. Besondere Vorsicht ist bei Illustrationen, Fotos, Videos und Musikstücken geboten.
Vom Teilen fremder Inhalte haben im Idealfall alle etwas:
Die Vorteile von Content Curation für den Kurator
- Festigung deines Expertenstatus aufgrund gut ausgewählten Content
- Ergänzung der eigenen Beiträge mit zusätzlichen Inhalten
- Steigerung deiner Bekanntheit durch Backlinks
- Besseres SEO mit stets relevanten Keywords
Die Vorteile von Content Curation für den Urheber des Contents
- Steigerung der Bekanntheit und Reputation
- Markenaufbau und Thought Leadership
- Backlinks und zusätzlicher Traffic
Wie entwickelt sich das Content-Marketing der Zukunft?
Automation prägt das Content-Marketing der Zukunft. Im Vordergrund stehen zwei Ziele: Einfacher und schneller Content produzieren und präziser die Wünsche des Kunden vorhersagen. Hier spielen Daten, Analytics und künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle.
Das Content-Marketing der Zukunft wird maßgeblich von generativer KI und Large Language Models (LLMs) geprägt sein. Diese Technologien ermöglichen die automatisierte Erstellung hochwertiger und personalisierter Inhalte in Echtzeit. Unternehmen werden von der Effizienz, Skalierbarkeit und der Fähigkeit zur kontinuierlichen Optimierung profitieren. Dennoch wird auch die Ethik und Transparenz im Umgang mit generierten Inhalten eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Insgesamt werden Unternehmen, die diese Technologien erfolgreich einsetzen, einen Wettbewerbsvorteil erlangen und eine tiefere Bindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen können.
Fazit
Vor allem im B2B-Umfeld lassen sich mit herkömmlicher Werbung kaum noch Kunden gewinnen. Denn die Konkurrenz schläft nicht und setzt auf hochwertige Inhalte. Content-Marketing ermöglicht dir, Kunden während ihres kompletten Customer Lifecycles anzusprechen.
Ergänzende Artikel
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind E-Mail-Marketing, Content-Marketing und MarTech.