Fast 10 Mrd. Euro investieren DACH-Unternehmen jährlich in Content-Marketing. Lohnt es sich unter diesen Bedingungen überhaupt noch einen eigenen Corporate Blog zu launchen? Absolut!
Content-Marketing hilft dabei, Kunden entlang ihrer gesamten Customer Journey zu begleiten. Für langfristigen Erfolg führt jedoch kein Weg an einen in Eigenregie geführten Content Hub vorbei. Viele Marketer liebäugeln deshalb mit einem Corporate Blog.
Was ist ein Blog?
Im ursprünglichen Sinne ist das (oder auch der) Blog ist eine Art Internet-Tagebuch. Auf diesem präsentiert sich ein Blogger der Öffentlichkeit, indem dieser regelmäßig Blogartikel veröffentlicht. Traditionell schreibt der Blogger aus der Ich-Perspektive zu Dingen, die ihn bewegen.
Als erster Blog überhaupt gilt übrigens die im November 1990 veröffentlichte Website des Software-Entwicklers Tim Berners-Lee.
Was ist ein moderner Corporate Blog?
Ein moderner Corporate Blog (Business Blog, Unternehmensblog bzw. Unternehmens-Blog) hat wenig mit dem traditionellen Blog gemein. Zum einen schreiben hier meistens viele verschiedene Autoren*innen. Darüber hinaus haben Blogs heutzutage immer seltener den Charakter eines Tagebuchs oder Journals. Vielmehr ähneln sie vom Aufbau eines Print-Magazins mit einer bunten Vielfalt unterschiedlicher Rubriken und Inhaltsformen. Zur Organisation dient immer seltener das Datum als vielmehr Kategorien und Tags (Schlagwörter).
Alternativen zum Corporate Blog
Natürlich funktioniert Content-Marketing auch ohne einen Blog. Streng genommen benötigt man nicht mal eine eigene Website, denn Artikel, Videos und Podcasts lassen sich überall hosten bzw. veröffentlichen.
Es gibt unzählige Micro-Blogging-Dienste und soziale Netzwerke, auf denen du Artikel zu beliebigen Themen publizieren kannst. Und so aus dem Stand heraus ein Millionenpublikum erreichen kannst:
- Medium
- Blogger
- Steemit
- Substack
- Ghost
- Tumblr
Vorteile eines Unternehmens-Blogs
Den Content Hub in Form eines Corporate Blogs eigenständig zu führen, hat viele Vorteile:
- Mehr organischer Traffic auf eigener Website mittels SEO-Content
- Kontrolle über die Inhalte und dem Umfeld
- Corporate Branding ohne Einschränkungen
- Bessere Customer Experience
- Kontrolle über verwendete Tracking-Tools und Cookies
- Präsentation der eigenen Expertise
- Umfassendes Potenzial zur Personalisierung und Datengenerierung
- Zahlreiche Optionen zur Leadgenerierung
Kanäle zur Verbreitung von Inhalten
Ein Corporate Blog ist ein hervorragender Hub zur Verbreitung der Inhalte über verschiedene Kanäle:
- E-Mail / Newsletter
- Soziale Netzwerke
- Content Plattformen
- RSS-Feed
- Web Push Notifications
- Print / Corporate Publishing
Wozu ein Content Hub?
Die Content-Aktivitäten an einer zentralen Stelle zu bündeln und weitere Kanäle lediglich zur Distribution zu nutzen, hat ebenfalls entscheidende Vorteile:
- Möglichkeit, nachhaltig viel relevanten Traffic zu generieren
- Einfacheres Handling für Redakteure
- Effizienteres Bewerben von Inhalten
Verknüpfung verschiedener Kanäle
Natürlich kannst du Inhalte über verschiedene Kanäle gleichzeitig verbreiten. Beachte dabei aber Folgendes:
- Dein Blog bleibt Content Hub. Hier erscheinen neue Inhalte als Erstes und werden von hier aus über weitere Kanäle distribuiert. Insbesondere dein Editorial Content und Branded Content.
- Videos und Podcasts kannst du alternativ/ergänzend auf Plattformen Dritter hosten, um die Reichweite zu erhöhen und ein zuverlässiges Streaming sicherzustellen. Vor allem das Hosting von Videos ist aufgrund der unzähligen Formate etc. alles andere als trivial. Ein Hosting bei z. B. YouTube oder Vimeo ist deshalb sinnvoll. Dennoch müssen sie auch im Blog verfügbar sein.
- Verbreite deine Inhalte, insbesondere Evergreen Content, regelmäßig. Dazu gehören ständige Optimierungen, wie zum Beispiel eine neue Headline oder Titelgrafik.
Ein Corporate Blog als Datenquelle
Um datengetrieben Kunden akquirieren zu können, lohnt sich die Investition in einen eigenen Blog. Denn auf Basis des Besucherverhaltens lassen sich viele interessante Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel über aktuelle Trends oder die Intention individueller User. Je mehr Content existiert, desto mehr Daten (First Party Data) können generiert werden. Je mehr Daten vorliegen, desto präziser können Vorhersagen getroffen werden.
Was kostet ein Corporate Blog?
Die Frage nach den Kosten lässt sich nicht klar beantworten. Unterschätze jedoch nicht den Aufwand, den Corporate Blog regelmäßig mit hochwertigen Inhalten zu füttern. Wenn du dies inhouse bewerkstelligen kannst, ist das vermutlich günstiger als die Beauftragung eines externen Dienstleisters. Jedoch ist das Netz schon voll mit unprofessionellen Content und langweiligen Unternehmens-Blogs. Spare also nicht am falschen Ende!
Was gibt es sonst zu beachten?
- Eine Content-Marketing-Strategie stellt sicher, dass Ressourcen gezielt eingesetzt werden und ist deshalb unverzichtbar.
- Inhalte für Menschen zu ertellen bedeutet auch, Authentizität auszustrahlen. Beim Einsatz von ChatGPT und ähnlicher Tools aus dem Bereich Generative KI solltest du also vorsichtig zu sein.
- Bewirb deinen Blogartikel, wo immer es Sinn macht. Zum Beispiel auf Produktseiten. Nicht immer verstehen User eine Produktbeschreibung sofort und wünschen sich zunächst Educational Content.
- Achte darauf, dass der Blog auch auf mobilen Endgeräten eine gute User Experience bietet.
- Produziere Blog-Content für alle Phasen der Customer Journey.
- Vermeide Werbung in Blogartikeln bzw. kennzeichne Werbung deutlich. Andernfalls untergräbst du deine Glaubwürdigkeit.
- Integriere in jeden Blogbeitrag mindestens einen schlagkräftigen Call-to-Action, um Besucher zu engagen.
Corporate Blog und SEO
Häufig dient ein Corporate Blog der Generierung von organischem Traffic. In dem Fall sollten bereits am Anfang des Projekts verschiede SEO-Aspekte in den Fokus gerückt werden.
- Eine SEO-Strategie bzw. Keyword-Strategie stellt sicher, dass Ressourcen gezielt eingesetzt werden und ist deshalb unverzichtbar.
- Es empfiehlt sich fast immer, den Corporate Blog unter der primären Domain zu hosten – und nicht unter einer Subdomain. Denn letztere werden, von Google und anderen Sucghmaschinen wie eigenständige Websites betrachtet.
- Spinne eine Netz aus Verlinkungen zwischen allen Blogartikeln. Auch innerhalb der Texte, sofern sich daraus für den User ein Mehrwert ergibt.
- Schreib Artikel für den Zielkunden – und nicht für Suchmaschinen. Google rankt nützliche Seiten besonders gut. Mehr über SEO-Copywriting erfährst du hier.
- Setze aber nicht nur auf SEO-Content. Editorial Content und Branded Content gehören ebenso in einen Corporate Blog.
Beispiel für einen Corporate Blog
Wie schon erwähnt, haben moderne Corpoirate Blogs nichts mehr mit traditionellen Blogs zu tun. Das kann man am IKEA Blog gut erkennen, der sehr an einem modernen Kundenmagazin erinnert.
Fazit
Ein Corporate Blog ist ein Muss, wenn du dauerhaft Erfolg im Content-Marketing haben möchtest. Achte aber unbedingt auf eine bunte Vielfalt an Formaten und Kategorien. Moderne Corporate Blogs ähneln eher einem Hochglanzmagazin als einem Tagebuch.
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit 1996 in der Digitalbranche unterwegs. Du benötigst Hilfe bei der Auswahl und Einführung von Tools oder einer Marketing Cloud? Gern bin ich dein unabhängiger MarTech-Berater!