Früher genügte es, ein gutes Produkt zu haben. Heute erwarten Kunden, dass man ihnen die Wünsche von den Lippen abliest. Erfolgreiches Marketing ist ohne entsprechende Daten kaum noch möglich. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Zero- und First-Party Data gewinnen an Bedeutung.
Die Situation
Wer Neukunden gewinnen möchte, kommt aktuell an Werbenetzwerken und Plattformen wie LinkedIn, Google, Experian und Taboola kaum vorbei. Sie sind es, die über gigantische Datenmengen verfügen und in ihrem Sinne nutzen können. Zugriff auf die Rohdaten oder wenigstens auf Informationen über eingesetzte Algorithmen und KI-Modelle rücken sie jedoch eher nicht raus.
Mehr über den Zielkunden zu erfahren und personalisierte Inhalte ausspielen ist unter diesen Bedingungen kaum möglich.
Umbruch als Chance betrachten

Verstärkt setzen Marketer auf eigene Kanäle. Hierzu gehören in erster Linie die Website sowie die E-Mail. Damit emanzipieren sie sich ein Stück weit von den großen Werbenetzwerken und Plattformen.
Vorteile von First-Party Data
- Mehr Rechtssicherheit: In Kombination mit einem eigenem Cookie Consent sowie Hosting der Daten innerhalb der EU besteht deutlich mehr Rechtssicherheit für die Nutzung der Daten.
- Mehr Unabhängigkeit: Als Marketer ist man nicht abhängig von der Geschäftspolitik eines Plattformanbieters (Preispolitik, Algorithmus, Verfügbarkeit etc.).
- 360-Grad Ansicht auf Zielkunden: In Verbindung mit einer geeigneten Software ist es möglich, das Verhalten potenzieller Kunden detaillierter denn je zu betrachten.
- Aktualität: First-Party Data ist in Echtzeit verfügbar und kann jederzeit ausgewertet werden.
- Zugriff auf Rohdaten: Mit Rohdaten sind umfassende Modellierungen und Analysen möglich; auch unter Zuhilfenahme von KI-Werkzeugen.
Was sind Zero-Party Data?
Daten wo speichern?
Neben dem CRM und ERP haben sind geeignetere Lösungen zur Speicherung großer Mengen an Kunden- und Marketingdaten (“Big Data”) etabliert. Ganz vorne dabei DMPs (Data Management Platform) und CDPs (Customer Data Platform). Letztere stehen groß im Trend und werden von immer mehr Organisationen eingesetzt.

Nie vergessen: Cookie Consent

Das wichtigste Vehikel zur Datengenerierung: Content
Deutlich sinnvoller ist der Einsatz von Content-Marketing, also das Bereitstellen relevanter Artikel, Videos etc. über die eigenen Kanäle. Interagiert jemand mit einem Inhalt, kann man von Interesse ausgehen. Entsprechend wächst das Wissen über den Zielkunden. Je mehr relevante Content Assets existieren, desto mehr erfährt man über seine Website-Besucher – aber auch über z. B. Newsletter-Abonnenten. Content ist ein extrem wertvolles Vehikel zur Datengenerierung.
Fazit
Der Einsatz von First-Party Data zur Kundengewinnung wurde lange vernachlässigt. Zu attraktiv waren die Angebote von Google, Facebook und Co. Das steigende Interesse an Rohdaten über Zielkunden sowie am Datenschutz führt zu einem Wandel. Marketer bewegen sich mehr “Back to the Roots” und bilden eigene Data Lakes. Daraus resultiert ein gigantisches Potenzial neuer Chancen und Möglichkeiten.

Moin aus Hamburg! Mein Name ist Frank und ich beschäftige mich bereits seit 25 Jahren mit E-Mail- und Content-Marketing. Als Diplom-Wirtschaftsinformatiker interessiert mich vor allem die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Falls Du mehr zu einem Thema wissen willst oder selbst als Autor*in in Aktion treten möchtest, melde Dich!