Rechnet sich ein Corporate Blog überhaupt noch?

Rechnet sich ein Corporate Blog überhaupt noch?

Der Suchmaschinentraffic vieler Brands in den letzten Monaten massiv eingebrochen. Lohnt es sich trotzdem noch in einen Corporate Blog zu investieren? Oder ist es sinnvoller, sich auf Advertising und soziale Netzwerke zu konzentrieren? Ich sage dir: Ein guter Unternehmens-Blog lohnt sich nach wie vor!

Ein Corporate Blog ist für viele Brands ein zentraler Baustein der Inbound- und Content-Marketing-Strategie. Doch ein Garant für massenhaft wertvollen Traffic ist dieser nicht mehr. In diesem Artikel sage ich dir, warum sich ein Blig dennoch lohnt und welches die Erfolgsfaktoren sind.

Inhalt

Was ist ein Corporate Blog?

Ein moderner Corporate Blog (Business Blog, Unternehmensblog bzw. Unternehmens-Blog) hat wenig mit dem traditionellen Blog gemein. Zum einen schreiben hier meistens viele verschiedene Autoren*innen. Darüber hinaus haben Blogs heutzutage immer seltener den Charakter eines Tagebuchs oder Journals. Vielmehr ähneln sie vom Aufbau eines Print-Magazins mit einer bunten Vielfalt unterschiedlicher Rubriken und Inhaltsformen. Zur Organisation dient immer seltener das Datum als vielmehr Kategorien und Tags (Schlagwörter).

Abgrenzung zum klassischen Blog

Im ursprünglichen Sinne ist das (oder auch der) Blog ist eine Art Internet-Tagebuch. Auf diesem präsentiert sich ein Blogger der Öffentlichkeit, indem dieser regelmäßig Blogartikel veröffentlicht. Traditionell schreibt der Blogger aus der Ich-Perspektive zu Dingen, die ihn bewegen. 

Als erster Blog überhaupt gilt übrigens die im November 1990 veröffentlichte Website des Software-Entwicklers Tim Berners-Lee.

Vorteile eines Corporate Blog

Den Content Hub in Form eines Corporate Blogs eigenständig zu führen, hat viele Vorteile:

Corporate Blog als Content Hub
  • Mehr organischer Traffic auf eigener Website mittels SEO-Content
  • Kontrolle über die Inhalte und dem Umfeld
  • Corporate Branding ohne Einschränkungen
  • Bessere Customer Experience
  • Kontrolle über verwendete Tracking-Tools und Cookies
  • Präsentation der eigenen Expertise
  • Umfassendes Potenzial zur Personalisierung und Datengenerierung
  • Zahlreiche Optionen zur Leadgenerierung

Kanäle zur Verbreitung von Inhalten

Ein Corporate Blog ist ein hervorragender Hub zur Verbreitung der Inhalte über verschiedene Kanäle:

  • E-Mail / Newsletter
  • Soziale Netzwerke
  • Content Plattformen
  • RSS-Feed
  • Web Push Notifications
  • Print / Corporate Publishing

Verknüpfung verschiedener Kanäle

Natürlich kannst du Inhalte über verschiedene Kanäle gleichzeitig verbreiten. Beachte dabei aber Folgendes:

  • Dein Blog bleibt Content Hub. Hier erscheinen neue Inhalte als Erstes und werden von hier aus über weitere Kanäle distribuiert. Insbesondere dein Editorial Content und Branded Content.
  • Videos und Podcasts kannst du alternativ/ergänzend auf Plattformen Dritter hosten, um die Reichweite zu erhöhen und ein zuverlässiges Streaming sicherzustellen. Vor allem das Hosting von Videos ist aufgrund der unzähligen Formate etc. alles andere als trivial. Ein Hosting bei z. B. YouTube oder Vimeo ist deshalb sinnvoll. Dennoch müssen sie auch im Blog verfügbar sein.
  • Verbreite deine Inhalte, insbesondere Evergreen Content, regelmäßig. Dazu gehören ständige Optimierungen, wie zum Beispiel eine neue Headline oder Titelgrafik.

Ein Corporate Blog als Datenquelle

Um datengetrieben Kunden akquirieren zu können, lohnt sich die Investition in einen eigenen Blog. Denn aus Klickverhalten der User lassen sich viele interessante Erkenntnisse ableiten. Zum Beispiel über aktuelle Trends oder die Intention individueller User. Je mehr und je besseren Content du bereitstellst, desto mehr Daten (First Party Data) kannst du generieren. Und je mehr Daten dir vorliegen, desto präziser kannst du Vorhersagen treffen werden. 

Wann lohnt sich ein Corporate Blog nicht?

Du willst einfach bloß schnell neue Kunden gewinnen? Dann ist Social Media und Advertising vielleicht die bessere Wahl. Denn Bloggen kostet Zeit und Budget. Vor allem Themenfindung, Keyword-Recherche, das Schreiben und Promoten. Einen klaren Vorteil hast du, wenn der Content eh existiert. Weil du vielleicht einen E-Mail-Newsletter betreibst.

Ohne Strategie, Themenplanung und Verbreitungskonzept bleibt der Blog eine leere Hülle. Wer nur sporadisch Beiträge veröffentlicht oder primär Werbung platziert, riskiert, potenzielle Leser eher zu verlieren als zu gewinnen. In solchen Fällen sind andere Marketingkanäle oft sinnvoller. Ein Blog braucht Zeit, Geduld und einen klaren Mehrwert für die Leserschaft.

Best Practice für deinen Corporate Blog

Nutzung von KI

Dank KI-Tools ist die Produktion von Bloginhalten gesunken. So mach einer produziert mithilfe von KI-Agenten seine Artikel sogar vollautomatisch. Mit solchen Tools muss man jedoch umgehen können. Sonst produzieren sie Müll und ruinieren deine Reputation. Gehe also davon aus, dass die Einrichtung und Pflege eines Unternehmensblogs nach wie vor viel Geld verschlingen kann. Zumal du stets bessere Inhalte als deine Wettbewerber produzieren musst.

Gründe Corporate Blog

Denn Sweet Spot im Auge behalten

Google hat in den letzten Monaten viele große Brands um organischen Traffic beraubt. Ein Beispiel ist der CRM-Anbieter HubSpot, der jahrelang sehr massiv auf seinen Corporate Blog gesetzt hat. Und mit der Zeit für Tausende Suchbegriffe Top-Rankings erzielen konnte. 

Was Google jedoch nicht mag: Wenn man sich inhaltlich zu sehr von seiner Kernkompetenz entfernt. Und versucht, auch auf anderen Gebieten zu fischen. So finden sich bei HubSpot auch Artikel zu Themen wie “Homeoffice einrichten” oder Work-Life-Balance.

sweet-spot-content-marketing

Mein Tipp deshalb: Bleib nah dran an “deinem” Thema. Beleuchte es von allen Seiten und präsentiere dein Wissen in jedem Content-Format.

Was gibt es sonst zu beachten?

  • Eine Content-Marketing-Strategie stellt sicher, dass Ressourcen gezielt eingesetzt werden und ist deshalb unverzichtbar.
  • Bewirb deinen Blogartikel, wo immer es Sinn macht. Zum Beispiel auf Produktseiten. Nicht immer verstehen User eine Produktbeschreibung sofort und wünschen sich zunächst Educational Content.
  • Achte darauf, dass der Blog auch auf mobilen Endgeräten eine gute User Experience bietet.
  • Produziere Blog-Content für alle Phasen der Customer Journey.
  • Integriere in jeden Blogbeitrag mindestens einen schlagkräftigen Call-to-Action, um Besucher zu engagen.

Tipps für dein Blog-SEO

  • Eine SEO-Strategie bzw. Keyword-Strategie stellt sicher, dass Ressourcen gezielt eingesetzt werden und ist deshalb unverzichtbar.
  • Es empfiehlt sich fast immer, den Corporate Blog unter der primären Domain zu hosten – und nicht unter einer Subdomain. Denn letztere werden, von Google und anderen Suchmaschinen wie eigenständige Websites betrachtet. 
  • Spinne eine Netz aus Verlinkungen zwischen allen Blogartikeln. Auch innerhalb der Texte, sofern sich daraus für den User ein Mehrwert ergibt.
  • Schreib Artikel für den Zielkunden – und nicht für Suchmaschinen. Google rankt nützliche Seiten besonders gut. Mehr über SEO-Copywriting erfährst du hier.
  • Setze aber nicht nur auf SEO-Content. Editorial Content und Branded Content gehören ebenso in einen Corporate Blog.
  • Berücksichtige auch KI-Suchmaschinen wie Perplexity. 

Beispiel für einen Corporate Blog

Wie schon erwähnt, haben moderne Corpoirate Blogs nichts mehr mit traditionellen Blogs zu tun. Das kann man am IKEA Blog gut erkennen, der sehr an einem modernen Kundenmagazin erinnert.

Ikea Blog

Ergänzende Artikel

Fazit

Ein Corporate Blog lohnt sich. Wenn er strategisch betrieben wird. Er kann Reichweite, Vertrauen und Leads bringen, die über andere Kanäle kaum zu erreichen sind. Entscheidend ist dabei Qualität statt Quantität - und ein klares Ziel.

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Über den Autor

Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Als Berater für Marketing Automation und CRM helfe ich Unternehmen dabei, ihren Vertrieb zu automatisieren.