Was ist eigentlich Outbound-Marketing?

Was ist eigentlich Outbound-Marketing?

Marketing hat, wie das Wort schon andeutet, seinen Ursprung auf dem Markt. Genauer gesagt auf dem mittelalterlichen Marktplatz. Händler errichteten ihren Stand und preisten lautstark Gemüse, Käse, Eier, Brot und viele andere Waren an. Ganz ähnlich funktioniert Outbound-Marketing.

Was ist Outbound-Marketing?

Outbound-Marketing ist die ursprüngliche Form des Marketings. Das Prinzip: Die Aufmerksamkeit potenziueller Kunden erregen und in dem Zuge die eigene Werbebotschaft platzieren. Menschen sind permanent Outbound-Marketing ausgesetzt. Beim TV schauen, Radio hören, Zeitung lesen usw. Im Angesläschischen wird aiuch der Begriff “Interruption Marketing” (Unterbrechungsmarketing) verwendet. 

Anders als beim Inbound-Marketing oder Permission Marketing ergreift der Werbende proaktiv den ersten Schritt. Der potenzielle Kunden kann dann entscheiden, ob er darauf eingeht oder nicht.

Verbreitete Kanäle

Zum Einsatz kommt alles, was sich zum Erregen von Aufmerksamkeit bewährt hat. Heutzutage vor allem Online-Werbung (z. B. Werbebanner). Die kaum vermeidbaren Streuverluste nimmt man in Kauf.

Auch traditionelle Kanäle spielen im Outbound-Marketing eine wichtige Rolle: Dazu zählen neben dem Telefon (Outbound Calls) jene, die auf  One-to-Many-Kommunikation (Massenmedien) setzen. Wie zum Beispiel Printmedien, TV und Rundfunk. 

outbound-marketing-übersicht

Was viele nicht wissen: Auch Influencer Marketing ist eine Form von Outbound-Marketing.

Outbound-Marketing vs. Inbound-Marketing

Das Pendant zu Outbound-Marketing ist Inbound-Marketing. Hier geht es darum, sich finden zu lassen. Dazu dekoriert man sein Schaufenster oder optimiert seine Website für Suchmaschinen. Gemäß dieser Logik kann die pure Präsenz eines Händlers auf dem Marktplatz als Inbound-Marketing gesehen werden.

Inbound-Marketing folglich ist ein Paradigmenwechsel. Anstatt den potenziellen Kunden aktiv zu umwerben, wird der Spieß umgedreht. Der Zielkunden wird mit nützlichen Inhalten und Services angelockt, um im nachfolgend eine Kundenbeziehung auf- und ausgebaut. Deshalb werden Strategien wie Content-Marketing und Demand Generation hier eingeordnet.

Outbound-Marketing kann auch mit Inbound-Strategien kombiniert werden, um Ziele besser zu erreichen. Zum Beispiel kann Social-Media-Werbung geschaltet werden, um Website-Traffic zu generieren. Auf diese Weise lassen sich Permissions für einen E-Mail-Newsletter gewinnen.

Einsatzszenarien

  1. Erreichung neuer Kunden: Outbound-Marketing ermöglicht es Unternehmen, proaktiv potenzielle Kunden anzusprechen, anstatt darauf zu warten, dass Kunden von sich aus auf das Unternehmen zukommen. Durch verschiedene Outbound-Marketing-Techniken wie beispielsweise E-Mail-Marketing, Telefonmarketing oder Direktwerbung können Unternehmen neue Kunden erreichen und ihr Kundenpotenzial erweitern.
  2. Markenbekanntheit und Markenaufbau: Outbound-Marketing kann dazu beitragen, die Bekanntheit einer Marke zu steigern und den Markenaufbau voranzutreiben. Zum Beispiel kann eine gezielte Werbekampagne im Fernsehen, Radio oder in sozialen Medien dazu beitragen, das Bewusstsein und die Wahrnehmung einer Marke zu erhöhen und das Unternehmen von der Konkurrenz abzuheben.
  3. Segmentierte Zielgruppenansprache: Outbound-Marketing ermöglicht es Unternehmen, ihre Zielgruppen sorgfältig zu segmentieren und gezielte Botschaften an relevante Kundensegmente zu senden. Dies kann dazu beitragen, die Effektivität von Marketingkampagnen zu verbessern, da die Botschaften an die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe angepasst sind.

Vorteile von Outbound-Marketing

Moderne Formen des Outbound-Marketings haben einen kurzfristigen Effekt, sind dafür jedoch stark skalierbar. Wer viel Aufmerksamkeit will, schaltet für 5,6 Millionen US-Dollar einen Werbespot in der Pause des Super Bowls. Das ist zwar teuer, aber sorgt garantiert für Gesprächsstoff. Mehr Flexibilität bietet Online-Werbung. Hier reichen oft ein paar Klicks, um die Reichweite zu vervielfachen.

Ein weiterer Vorteil:  Der Erfolg von digitalen Outbound-Marketingaktivitäten lässt sich in vielen Fällen präzise bewerten. Das hilft dabei, basierend auf den Ergebnissen Anpassungen vornehmen, um Marketingstrategien kontinuierlich zu verbessern.

Nachteile von Outbound-Marketing

Potenzielle Kunden finden es oft lästig, mit Werbebotschaften bombardiert zu werden. Vor allem, wenn diese nicht auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ein Grund, weshalb Werbefilter (“Adblocker”) an Popularität immer noch gewinnen.

Durch das Schalten von Bezahlwerbung im Internet (z. B. Bannerwerbung) lässt sich jedoch viel Geld verbrennen. Vor allem, wenn das Targeting unpräzise ist und man mit Wettbewerbern um dieselben Kunden buhlt. 

Ist Content Promotion auch Outbound-Marketing?

Inbound- und Outbound-Marketing lässt sich nicht immer ganz klar trennen. Wird Content beworben, muss das vom Kunden nicht als Unterbrechung gesehen werden. Es kann auch eine Form von Service sein, wenn der Content einen praktischen Nutzen liefert. Andererseits ist eine Werbeanzeige gewissermaßen immer irgendwie “outbound”.

Finden wir uns am besten damit ab, dass eine klare Abgrenzung nicht möglich ist. 😉

Content Distribution Beispiel

Welche Rolle spielt Outbound-Marketing heute noch?

In der Praxis heißt es oft: Inbound-Marketing hui – Outbound-Marketing pfui. Zu Unrecht, wie wir finden: Outbound-Marketing kann eine wichtige Ergänzung darstellen. Bereits auf dem mittelalterlichen Markt gehörte sowohl das Auslegen als auch das Anpreisen der Waren zusammen. Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Entsprechend ist immer häufiger von Allbound Marketing die Rede.

Vor allem in gesättigten Märkten sowie bei starkem Wettbewerb bietet nur Outbound-Marketing die Möglichkeit, Wachstum zu erzielen. Gleiches gilt für sehr junge Märkte (Startup Marketing), also die Vermarktung neuartiger Leistungen und die Ansprache von Innovatoren.

Organic oder Paid?

Paid Advertising ist häufig Geldverschwendung! Zum einen, weil Online-Werbung immer schlechter funktioniert. Zum anderen, weil Deine Wettbewerber die Kosten für Werbung in die Höhe treiben. Dein Ziel sollte es sein, überwiegend Organic Traffic und Direct Traffic zu generieren.

Generisch eine eigene Audience mithilfe von Content oder Social Media zu entwickeln, kann eine gefühlte Ewigkeit dauern. Outbound-Werbung erlaubt es, schnell eine kritische Masse an Fans für sich zu gewinnen. Deshalb wird im Rahmen einer Demand-Generation-Strategie gern auch auf Outbound zurückgegriffen.

Targeting

Moderne Formen des Outbound-Marketings lassen sich ohne große Streuverluste schalten. Das Zauberwort heißt “Targeting”. Targeted Advertising ist eine Internet-Werbeform, bei der es darum geht, Werbeeinblendungen themenrelevant am Inhalt von Zielseiten ausgerichtet oder bestimmten Zielgruppen entsprechend darzustellen. Weiterentwicklungen sind Retargeting, Contextual Targeting und semantisches Targeting.

Kosten

Outbound-Marketing gilt gemeinhin als teuer. Eine so pauschale Aussage ist schwierig. Die Produktion von professionellem Content für das Inbound-Marketing ist ebenso mit viel Zeit und Kosten verbunden. Zielkunden einfach anzurufen oder auf abendlichen Events oder auf Messen einfach anzusprechen, ist hingegen kostenlos.

Messbarkeit

Es wird oft behauptet, Outbound-Marketing sei prinzipiell schlechter messbar. Das ist natürlich Unsinn und kein Abgrenzungsmerkmal gegenüber Inbound-Marketing. Die Performance eines Werbebanners ist besser messbar als die eines Blogartikels. Zumindest im Performance-Marketing. Entscheidend für die Qualität der Erfolgsmessung ist der verwendete Kanal.

Über den Autor
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Moin aus Hamburg! Mein Name ist Frank und ich beschäftige mich seit über 25 Jahren intensiv mit digitalem Marketi8ng.
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