Textinhalte haben gegenüber Videos und Podcasts einen riesigen Vorteil: Sie lassen sich in Sekundenschnelle optimieren. Zumindest, wenn man direkten Zugriff auf sie hat. Welche Vorgehensweise bietet sich bei der Content-Optimierung an?
Prolog: Dieser Artikel wird nie zu 100 % den Erwartungen der User gerecht werden. Die einen vermissen einen (aus ihrer Sicht) Aspekt, andere ärgern sich an einem Rechtschreibfehler. Und so wird dieser Blogartikel fortlaufend Optimierungen ausgesetzt sein.
Was ist Optimierung?
Als Optimum wird laut Wikipedia umgangssprachlich das “beste erreichbare Resultat unter Berücksichtigung verschiedener Nebenbedingungen oder Eigenschaften im Hinblick auf eine Anwendung, eine Nutzung oder ein Ziel” verstanden.
Optimierung ist demnach die “Suche nach dem Optimum unter gegebenen Voraus- und Zielsetzungen”.
Was ist Content-Optimierung?
Content-Optimierung ist die Nachbearbeitung von Content Assets unter Berücksichtigung der angestrebten Ziele. Diese Ziele werden normalerweise durch Marketing- bzw. Content-Marketing-Konzept spezifiziert. Man spricht auch von Refurbishing (englisch für qualitätssichernde Überholung und Instandsetzung).
Es gibt drei Arten der Content-Optimierung:
- Fehlerkorrektur: Behebung von Fehlern (z. B. Schreibfehler)
- Inhaltliche Optimierung (z. B. Austausch eines Wortes)
- Visuelle Optimierung (z. B. Veränderung der Schriftfarbe)
Ich messe den Erfolg nicht an meinen Siegen, sondern daran, ob ich jedes Jahr besser werde.
Content-Optimierung bedeutet aber auch, ihn stärker auf anvisierte Zielgruppen auszurichten. Dieser entscheidet letztlich, welcher Inhalt nützlich ist und welcher nicht.

Mit welchen Werkzeugen lässt sich Content optimieren?
Wie einfach sich Inhalte optimieren lassen, hängt natürlich vom Content-Format und den eingesetzten Technologien ab. Naturgemäß lassen sich Textinhalte (z. B. Blogartikel) besonders leicht anpassen. Dank moderner CMS sind darüber hinaus Änderungen am Design häufig eine Sache von Sekunden.
Bei visuellen Inhalten (z. B. Videos) sowie bei Podcasts ist es schon deutlich aufwendiger, nachträglich Anpassungen vorzunehmen. Es wird in Kürze jedoch jedoch Tools auf Basis Generativer KI geben, mit denen sich Podcast-Aufnahmen mit einem Texteditor anpassen lassen. Zum Beispiel, um ein Wort zu löschen.
Prinzipiell ist es einfacher, in Eigenregie gehostete Inhalte fortlaufend zu optimieren.
Conversion-Optimierung vs. Content-Optimierung
Im Content-Marketing spielt Conversion-Optimierung eine große Rolle. Zum Beispiel, wenn ein Fachartikel dazu dient, wertvolle Leads zu generieren. Oder wenn auf Basis eines Erklärvideos der Verkauf eines Produkts angekurbelt werden soll. In solchen Fällen ist Content-Optimierung immer auch Conversion-Optimierung.
Content Recycling vs Content-Optimierung
Nicht ganz einfach ist es, die Grenze zwischen Content Recycling und Content-Optimierung zu ziehen. Recycling geht häufig weiter als reine Optimierung. Zum Beispiel, wenn ein Text komplett überarbeitet und auf neue Keywords ausgerichtet wird. Vor allem Content Republishing, also das Wiederveröffentlichen von leicht veränderten Inhalten, kann sowohl Content Recycling als auch reine Content-Optimierung sein.
Gründe für Content-Optimierung
Es gibt sehr unterschiedliche Gründe für die Optimierung von Inhalten. Einteilen lassen sich diese in vier Kategorien, die sich zum Teil überschneiden:
- Inhaltliche Qualität (z. B. Orthographie, Verständlichkeit)
- Technische Qualität (z. B. Verlinkungen, Ladezeit)
- Onsite-SEO (z. B. Keyworddichte in SEO-Content)
- Conversion-Optimierung (z. B. Gestaltung eines Call-to-Action)

11 Tipps für Content-Optimierung innerhalb eines Corporate Blogs
Du wünschst Dir einen professionellen Optimierungsworkflow für Deinen Blog? Hier ein paar Tipps.
- Nutze eine Tabelle oder ein Kanban Board, um jede Aktualisierung zu protokollieren.
- Optimiere einen Artikel spätestens nach drei bis vier Monaten.
- Wenn Optimierung vergebene Liebesmüh ist, denk über Content Recycling nach. (Nichtstun ist keine Option!)
- Aus Deiner Tabelle bzw. aus dem Board muss stets ersichtlich sein, welches Assets als Nächstes fällig ist.
- Priorisiere Artikel gemäß den gesetzten Zielen. Wichtige Artikel haben immer Vorrang.
- Pflücke immer zuerst die Low-hanging-Fruits. Soll heißen: Textanpassungen haben Vorrang von Update von Grafiken.
- Nutze Tools zur Qualitätssicherung (Content QA), z. B. den Duden Mentor für Textkorrekturen.
- Verwende auch KI-Tools wie Neuroflash oder copymatic, um Textabschnitte zu optimieren.
- Nutze Tools wie Canva oder Piktochart zur Produktion von Infografiken. Mit diesen lassen sich Optimierungen innerhalb von Minuten vornehmen.
- Testen, testen, testen!
- Etabliere Routinen auf Basis eines geeigneten Workflows!
Welche Artikel zuerst optimieren?
Optimieren bedeutet, permanent seine knappen Ressourcen einzuteilen und sich auf die wichtigen Artikel zu konzentrieren. Aber was heißt das genau? Bewerte die Dringlichkeit einer Optimierung auf Basis dieser vier Faktoren:
- Zeit seit letzter Aktualisierung
- Einfluss auf Inbound-Traffic
- Einfluss auf Konversionsziele
- Anzahl Zugriffe
Artikeldatum = Optimierung?
Zu jeder (etwas umfassenderen) Optimierung von Blog-Artikeln gehört das Setzen eines aktuellen Artikeldatums. Umgekehrt ist es keine Artikel-Optimierung, lediglich das Datum zu ändern. Und dennoch: Viele Website-Betreiber versuchen, durch das einfache Ändern des Artikeldatums aktuelle Inhalte vorzugaukeln. Suchmaschinen wie Google betrachten derartige Praktiken jedoch als Spam.
Fazit
Beginne mit regelmäßiger Optimierung, sobald Deine erster Artikel online ist. Von da an solltest Du jeden Tag einen gewissen Teil Deiner Zeit für Content-Optimierung freihalten. Vor allem, wenn Du mit neuen Content-Ideen experimentierst.

Moin aus Hamburg! Mein Name ist Frank und ich beschäftige mich seit über 20 Jahren intensiv mit E-Mail- und Content-Marketing. Mein erstes Content-Projekt war 1997 ein Special über Inline-Skating auf otto.de. Besuche gern mein LinkedIn-Profil.