Content-Optimierung spielt eine wichtige Rolle im Content-Marketing. Denn wie gut ein Text oder ein Video funktioniert, erfährt man häufig erst nach der Veröffentlichung. Und mal ehrlich: Niemand ist vor dem Fehlerteufel sicher.
Prolog: Dieser Artikel wird nie zu 100 % den Erwartungen meiner Leserschaft gerecht werden. Die einen vermissen einen (aus ihrer Sicht) wichtigen Aspekt, andere ärgern sich über einen Rechtschreibfehler. Und so wird dieser Blogartikel fortlaufend optimiert. Aber welche Content-Optimierungsstrategie ist die beste?
Als Optimum wird laut Wikipedia umgangssprachlich das “beste erreichbare Resultat unter Berücksichtigung verschiedener Nebenbedingungen oder Eigenschaften im Hinblick auf eine Anwendung, eine Nutzung oder ein Ziel” verstanden.
Optimierung ist demnach die “Suche nach dem Optimum unter gegebenen Voraus- und Zielsetzungen”.
Was ist Content-Optimierung?
Content-Optimierung ist die Nachbearbeitung von Content Assets unter Berücksichtigung der angestrebten Ziele. Zum Beispiel
- SEO (Suchmaschinenoptimierung)
- CRO (Conversion-Optimierung)
- Lead-Qualität erhöhen
- Markenbekanntheit steigern
Im Zusammenhang mit Content-Optimierung spricht auch von Refurbishing (englisch für qualitätssichernde Überholung und Instandsetzung).
Anlässe für Content-Optimierung
Es gibt sehr unterschiedliche Anlässe, die Marketingverantwortliche dazu bewegen, ihre Inhalte optimieren zu lassen. Ausgangspunkt kann eine Content-Analyse bzw. ein Content-Audit auf Basis von Tools wie Google Analytics, SEMrush und Ahrefs sein.
- Mängel der Inhaltlichen Qualität (z. B. Orthographie, Verständlichkeit)
- Technische Probleme (z. B. Verlinkungen, Ladezeit)
- Schlechtes Ranking
- Mangelhafte Anzahl Conversions bzw. unzureichender Umsatz
Mein Tipp: Optimiere deine von Kunden regelmäßig konsumierten Inhalte fortlaufend, sofern das mit überschaubaren Aufwand möglich ist.
- Das betrifft vor allem Inhalte im eigenen Corporate Blog.
- Blog-Artikel mit sehr wenig Traffic kannst du ruhigen Gewissens ignorieren.
- Postings in sozialen Netzwerken werden allenfalls kurz nach deren Veröffentlichung optimiert.
Arten der Content-Optimierung
Es gibt drei Arten der Content-Optimierung:
- Fehlerkorrektur: Behebung von Fehlern (z. B. Schreibfehler)
- Inhaltliche Optimierung (z. B. Austausch eines Wortes, Copywriting)
- Visuelle Optimierung (z. B. Veränderung der Schriftfarbe)
Ich messe den Erfolg nicht an meinen Siegen, sondern daran, ob ich jedes Jahr besser werde.
Tiger Woods
Content-Optimierung bedeutet aber auch, Inhalte stärker auf anvisierte Zielgruppen auszurichten (“People First Content”). Der Zielkunde entscheidet letztlich, welcher Artikel oder welches Video nützlich ist und welches nicht.
Abgrenzung zu ähnlichen Disziplinen
SEO vs. Content-Optimierung
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist eine besondere Herausforderung, weil es eine regelmäßige Optimierung des Contents (Onsite-Optimierung) verlangt. Denn das tun auch die Wettbewerber permanent. Wichtige Fragen:
- Welche Maßnahmen kann man zur Optimierung des Contents ergreifen?
- Wie kann man relevante Inhalte identifizieren und was ist die Suchintention?
- Wie schreibt man einen aussagekräftigen Page Title und eine Meta Description?
Conversion-Optimierung vs. Content-Optimierung
Im Content-Marketing spielt Conversion-Optimierung eine große Rolle. Zum Beispiel, wenn ein Fachartikel dazu dient, wertvolle Leads zu generieren. Oder wenn auf Basis eines Erklärvideos der Verkauf eines Produkts angekurbelt werden soll. In solchen Fällen ist Content-Optimierung immer auch Conversion-Optimierung.
Content Recycling vs Content-Optimierung
Nicht ganz einfach ist es, die Grenze zwischen Content Recycling und -Optimierung zu ziehen. Recycling geht häufig weiter als reine Optimierung. Zum Beispiel, wenn ein Text komplett überarbeitet und auf neue Keywords ausgerichtet wird. Vor allem Content Republishing, also das Wiederveröffentlichen von leicht veränderten Inhalten, kann sowohl Content Recycling als auch reine Content-Optimierung sein.
11 Tipps für Content-Optimierung im Corporate Blog
Du wünschst dir einen professionellen Optimierungsworkflow für deinen Blog? Hier ein paar Tipps.
- Nutze eine Tabelle oder ein Kanban Board, um jede Aktualisierung zu protokollieren.
- Optimiere einen Artikel mindestens alle vier bis fünf Monate.
- Wenn Optimierung vergebene Liebesmüh ist, denk über Content Recycling nach. (Nichtstun ist keine Option!)
- Aus deiner Tabelle bzw. aus dem Board muss stets ersichtlich sein, welches Assets als Nächstes fällig ist.
- Priorisiere Artikel gemäß den gesetzten Zielen. Wichtige Artikel haben immer Vorrang.
- Pflücke immer zuerst die Low-hanging-Fruits. Soll heißen: Textanpassungen haben Vorrang von Update von Grafiken.
- Nutze Tools zur Qualitätssicherung (Content QA), z. B. den Duden Mentor für Textkorrekturen.
- Verwende auch KI-Tools wie Neuroflash oder copymatic, um Textabschnitte zu optimieren.
- Nutze Tools wie Canva oder Piktochart zur Produktion von Infografiken. Mit diesen lassen sich Optimierungen innerhalb von Minuten vornehmen.
- Testen, testen, testen!
- Etabliere Routinen auf Basis eines geeigneten Workflows!
Tipps zur Textoptimierung
- Vermeide Fremdwörter: Nutze Fremdwörter nur, wenn sie deine Zielgruppe kennt. Andernfalls erläutere jedes Fremdwort erst einmal. Nutze dazu auch Synonyme.
- Vermeide überflüssige Wörter: Gehe deinen Text durch und eliminiere alle überflüssigen Wörter und Phrasen. Kürze lange Sätze und entferne Füllwörter wie “eigentlich”, “sehr” oder “doch”. Dadurch wird dein Text präziser und besser verständlich.
- Verwende klare und aktive Sprache: Formuliere deine Sätze so klar und direkt wie möglich. Vermeide passive Konstruktionen, bei denen das Subjekt des Satzes nicht handelnd ist. Aktive Sprache macht deine Aussagen lebendiger und ansprechender.
- Achte auf Konsitenz: Entscheidest du dich zum Duzen oder Gendern, ziehe das konsequent durch. Überhaupt sollte der Schreibstil möglichst einheitlich sein.
Welche Content-Optimierungsstrategie bietet sich an?
Optimieren bedeutet, permanent seine knappen Ressourcen einzuteilen und sich auf die wichtigen Artikel zu konzentrieren. Aber was heißt das genau? Bewerte die Dringlichkeit einer Optimierung auf Basis dieser vier Faktoren:
- Zeit seit letzter Aktualisierung
- Einfluss auf Inbound-Traffic
- Einfluss auf Konversionsziele
- Verweildauer und Engagement
Artikeldatum änder gleich Optimierung?
Zu jeder (etwas umfassenderen) Optimierung von Blog-Artikeln gehört das Setzen eines aktuellen Artikeldatums. Umgekehrt ist es keine Artikel-Optimierung, lediglich das Datum zu ändern. Und dennoch: Viele Website-Betreiber versuchen, durch das einfache Ändern des Artikeldatums aktuelle Inhalte vorzugaukeln. Suchmaschinen wie Google betrachten derartige Praktiken jedoch als Spam.
Fazit
Du betreibst einen Corporate Blog mit substanziellen Traffic? Dann plane Woche für Woche ausreichend Zeit für Content-Optimierung ein! Auch wenn du erst wenige Inhalte veröffentlicht hast.
Ergänzende Artikel
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind Content-Marketing, E-Mail-Marketing und MarTech.