Die größte Herausforderung im Content-Marketing ist, fortlaufend neue Inhalte in zu veröffentlichen. Das erwarten sowohl Kunden als auch die Suchmaschinen. Mit Content-Recycling kannst du dein Potenzial besser ausschöpfen und musst weniger neuen Content produzieren.
Tatsächlich setzen Content Marketer alle Hebel in Bewegung, um am laufenden Band etwas Neues bieten zu können. Doch selbst Evergreen Content unterliegt einem ganz normalen Alterungsprozess. Was liegt da näher, als ältere Artikel, Grafiken und Videos aufzufrischen und in etwas Neues zu verwandeln?
Fakt ist: Wer regelmäßig Energie in Content-Recycling investiert, muss weniger neuen Content produzieren und spart unterm Strich viel Zeit und Geld. Und macht sein Content-Marketing effizienter.
Was ist Content-Recycling?
Wenn aus alten Content Assets etwas Neues entsteht, nennt sich das Content-Recycling bzw. Content Recycling. Wobei das sehr subjektiv ist. Reicht es, einen Text zu aktualisieren? Oder muss sich das Format verändern? Tatsächlich sind die Grenzen zwischen Content-Optimierung (Republishing, Refurbishing, …) und Content-Recycling (inkl. Content Repurposing, Restructuring) fließend.
Hier hilft eine Analogie aus der Offline-Welt: Wird ein Haus aufgeräumt und renoviert, entspricht das der Content-Optimierung. Wird ein Haus saniert oder gar entkernt, entspricht das dem Content-Recycling. Denn es ensteht etwas gefühlt völlig Neues.
Content-Optimierung vs Content-Recycling
Egal ob du Ressourcen sparen möchtest oder dir einfach Ideen fehlen: Einfach drauflos recyceln ist selten eine gute Idee. Fokussiere dich also auf jene Content Assets und Keywords, für die sich der Aufwand lohnt.
Content-Optimierung
Nach Fertigstellung des Content-Assets solltest du jeden Tag einen gewissen Teil deiner Ressourcen der Content-Optimierung widmen. Dieser Anteil kann bis zu 50 % betragen.
- Bei SEO-Content fokussiere dich am besten auf Seiten mit hohem Suchvolumen. Insbesondere auf jene, die durch kleine Optimierungen im Keyword-Ranking in die Top 5 aufsteigen könnte. Prüfe jedoch immer, ob es zu Keyword-Überschneidungen (“Kannibalisierung) kommt.
- Knöpfe dir Artikel-Seiten mit auffällig niedriger Verweildauer oder hoher Ausstiegsrate vor. Webanalyse-Tools, wie Google Analytics helfen dir bei der Identifikation.
- Bei Editorial Content bzw. Branded Content widme dich auf jene Seiten mit hohem Suchvolumen, die schwach konvertieren. Vor allem, wenn diese in der Vergangenbheit für einen Großteil des Umsatzes verantwortlich waren.
- Veraltete oder fehlerhafte Inhalte sollten stets sofort überarbeitet oder zumindest temporär entfernt werden.
Es ist prinzipiell empfehlenswert, wenn du dich auf die “Low hanging fruits“ konzentrierst. Aber auch die “großen Brocken” bedürfen hin und wieder einer umfassenden Optimierung. Vor allem dann, wenn sie lange nicht angefasst wurden.
Content-Recycling
Wo Optimierung vergebene Liebesmüh ist, hilft nur noch Löschen. Oder alternativ Content-Recycling. Hier gibt es zwei Ansätze:
- Du baust aus “alten” Inhalten ein neues Asset desselben Formats.
- Du baust aus “alten” und aktuellen Inhalten ein neues Asset in einem abweichenden Format.
Achtung: Manchmal lassen sich Content Assets kaum noch recyclen, weil sie inhaltlich oder formell in keinster Weise mehr den Anforderungen genügen. Wenn es sich um einen Artikel handelt, kannst du versuchen, diesen auf ein anderes Thema oder Keyword (mit neuer URL) auszurichten. Das ist manchmal einfacher als eine Neuproduktion.
Assets mit hoher Performance sollten stets in verschiedenen Formaten bereitgestellt werden. Content-Recycling hilft dabei, Inhalte auf andere Formate zu übertragen.
- Konzentriere dich auf Formate mit relativ geringem Recyclingaufwand. Die Produktion von Videos und Podcasts ist mit relativ viel Aufwand verbunden.
- Fokussiere dich auf Keywords mit hohem Suchvolumen. Entwickle neue Content-Assets aus bestehenden Assets. Aber vermeide dabei Überschneidungen.
- Prinzipiell immer sinnvoll sind Lead-Magnete und Link-Magnete.
Prinzipiell kannst du Content Assets wahlweise
- in leichter konsumierbare “Häppchen” (Snack Content) einteilen,
- verkleinern (Inhalte löschen),
- erweitern (Inhalte hinzufügen),
- zusammenfügen (Inhalte verknüpfen) oder
- in ein neues Format transferieren.
Recycling verknüpft normalerweise auch mit Content-Pflege, d. h. Inhalte werden auf den neuesten Stand gebracht, Grafiken aufgehübscht und SEO-Maßnahmen vorgenommen.
5 Gründe für Content-Recycling
- Besseres Ranking innerhalb der SERPs von Google und Co. Suchmaschinen schätzen neue und gepflegte Inhalte.
- Deutlich mehr Dynamik im Blog und im Home Feed der sozialen Netzwerke. Das sorgt beim User für mehr Aufmerkamkeit.
- User verfolgen Website und Feeds oft unregelmäßig. Erst durch wiederholte Veröffentlichung werden sie auf bestimmte Inhalte aufmerksam.
- Fluch und Segen zugleich – aufgrund von Algorithmen werden selbst deinen Followern neue Inhalte nicht immer angezeigt – bei Facebook z. B. ist organische Reichweite kompliziert geworden.
- Menschen ticken sehr unterschiedlich: Einige lesen gern Texte. Andere schauen lieber Videos. Adaptiere Inhalte deshalb in zusätzliche Content-Formate.
Content-Recycling hilft dir dabei, deinen Expertenstatus zu unterstreichen. Denn tolle Inhalte sorgen immer wieder für einen Eindruck bei deiner Zielgruppe.
Bonus-Tipps für erfolgreiches Content-Recycling
- Viel hilft nicht viel. Ein Text ist nicht per se hochwertiger, wenn du diesen erweiterst. Weniger ist dann mehr, wenn User beim Konsumieren schneller und einfacher ihr Ziel erreichen. Entscheidend ist stets die Intention des Users.
- Bedenke, dass indexierte Seiten ggf. auf die neue URL weitergeleitet werden. Setze dabei auf 301-Weiterleitungen. Suchmaschinen mögen weder tote Links noch doppelte Inhalte. Aber auch Weiterleitungsketten (“Redirect Chains”) sind problematisch.
- Artikel müssen nicht immer auf organischen Traffic ausgerichtet sein. Manchmal ist es auch sinnvoll, verschiedene Artikel zu einem Kompendium zusammenzufassen, um so möglichst viele Backlinks zu gewinnen (“Link-Magnet”).
Ergänzende Artikel
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind Content-Marketing, E-Mail-Marketing und MarTech.