08/15-Content ist so fad wie Krankenhauskost. Und das Netz ist überschwemmt davon. Wie gelingt es dir, ein Gourmet-Mahl zuzubereiten? Oder anders ausgedrückt: Was zeichnet guten Content und hohe Content-Qualität aus?
Besser keinen Content als schlechten Content! Da ist was dran: Miserable Inhalte kosten dem Content-Marketing einerseits viel Zeit und Geld, aber führen nicht ans Ziel. Schlimmer noch: Qualitativ schwacher Content kann die eigene Reputation und das Vertrauen zerstören.
Tatsächlich sind Adjektive wie “hochwertig” in Bezug auf Content ziemlich nebulös. Von was für einem Wert ist hier die Rede? Und was sind die wesentlichen Kriterien für Content-Qualität?
Inhaltsangabe
Was ist guter Content?
Das Wichtigste zuerst: Letztlich entscheiden die Zielgruppe, wie hoch die Qualität eines Textes, Videos oder Podcast ist. Ganz gleich wie andere das sehen. Lass dich also nicht irritierten und fokussiere dich einzig und allein auf deine Audience.
1) Relevanz
Educational Content; produktbezogener Content
Guter Content hat für den Zielkunden einen realen Nutzen und hilft beim Lösen eines vorhandenen Problems. Deshalb ist es wichtig, seine Kunden und ihre Pain Points ganz genau zu kennen. Dabei hilft zum Beispiel das Konzept der Jobs-to-be-done.
Natürlich spielen auch die eigenen Geschäftsziele eine Rolle. Häufig geht es deshalb darum, den Kunden dabei zu helfen, das angebotene Produkt optimal zu nutzen.
Content zur Unterhaltung
Guter Content schafft es, beim Zielkunden bestimmte Emotionen hervorzurufen und mit der eigenen Marke zu verknüpfen. Und das möglichst für eine lange Zeit. Deshalb werden dazu gern Storytelling-Techniken eingesetzt.
2) Content Experience
Guter Content bringt die Ziele einer Marke und die Erfahrungen, Erwartungen und Erlebnisse eines Kunden (Customer Experience) unter einen Hut.
3) Exklusivität
Jede Form von Content gewinnt durch Exklusivität einen zusätzlichen Wert. Zum einen, da der Content dann für den Rezipienten garantiert neu ist. Zum anderen, da sich dieser besonders wertgeschätzt fühlt. Jeder Mensch ist gern Teil eines exklusiven Kreises.
4) Content UX
Voraussetzung für guten Content ist, dass er für den Rezipienten schnell und intuitiv erfassbar ist. Nicht nur aufgrund angemessen dosierter Informationsmenge, sondern auch aufgrund guter Verständlichkeit und eines angenehmen Sprachstils. Man spricht hier auch von Content UX.
5) Aktualität
Mit Schnee von gestern will sich niemand beschäftigen, weil das Zeitverschwendung ist. Beim Stöbern in Blogs und auf Youtube orientieren sich User deshalb gern am Erscheinungs- oder Updatedatum. Je aktueller ein Blogartikel, Video oder Podcast, desto besser. Auch deshalb lohnt es sich, in Evergreen Content zu investieren und Inhalte regelmäßig zu aktualisieren bzw. zu recyclen.
6) Initiierung eines Dialogs
Guter Content lädt den Rezipienten zum Dialog ein, denn Engagement und Involvement sind Grundpfeiler im Marketing. Dialoge lassen sich mit Hilfe gezielter Handlungsaufforderungen initiieren, z. B. Download eines Whitepapers.
7) Glaubwürdigkeit
Das Internet ist voll mit Lügen, weshalb Menschen per se misstrauisch sind. Setze deshalb auf Authentizität und Persönlichkeit. Kennzeichne persönliche Meinungen und nutze Quellenangaben, wenn Du auf das Wissen anderer zurückgreifst. Das stärkt deine Glaubwürdigkeit sowie die Qualität des Contents.
Exkurs: Social Proof
Social Proof (etwa: sozialer Nachweis) ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen die Handlungen anderer übernehmen. Gute Content-Quality führt naturgemäß zu verstärktem Social Proof – was widerum den Content noch wertvoller macht.
Content-Qualität im Hinblick auf SEO
Damit eine Seite gut rankt, sollte der Content selbstverständlich hochwertig sein. Dennoch gibt es spezielle Anforderungen auf Qualität im Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung (SEO). Mehr zum Thema SEO-Copywriting findest Du hier.
Minderewertiger Inhalt wird aus SEO-Sicht übrigens Thin Content genannt. Das ist zum Beispiel:
- Automatisch generierter Inhalte ohner Mehrwert (Stickwort ChatGPT)
- Affiliate-Seiten: Das sind Internetseiten mit Produktlinks, die kopierte Produktbeschreibungen und Erfahrungsberichte beinhalten.
- Duplicate Content: Der Begriff bezeichnet doppelt vorhandene Inhalte und umfasst Content, der von anderen Websites kopiert oder Wort für Wort übersetzt wurde.
- Zu wenig relevante Inhalte: Hiervon sind Websites betroffen, die dem User keinen Mehrwert bieten.
Content-Qualität und ChatGPT
Mit wachsender Leistungsfähigkeit generativer KI steigt das Interesse an Tools wie ChatGPT oder Gemini. In Sachen Content-Qualität und SEO ist human-edited Content jedoch fast immer besser. Insbesondere wenn es um Tonalität und Authentizität geht. Das zeigt auch dieses Experiment von Hotjar. Demnach hat KI-Content hat seine Stärken insbesondere in Bezug auf Kosten und Geschwindigkeit.
Fortlaufende Optimierung
Nach gutem Content folgt besserer Content: Content-Marketing bedeutet, Inhalte fortlaufend zu testen und zu optimieren. Vor allem Textinhalte lassen sich dank moderner CMS innerhalb von Sekunden anpassen, wenn sie gesetzte Ziele nicht erreichen. Stillstand bedeutet Rückschritt.
Fazit
Das immense Angebot von hochwertigem Content im Netz macht es schwierig, sich von der Masse abzuheben. Mein Tipp: Produziere Content stets auf Basis einer durchdachten Strategie, um nicht unnötig Ressourcen zu vergeuden. Ignoriere dabei aber keinesfalls die genannten Erfolgskriterien für Content-Qualität!
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind Content-Marketing, E-Mail-Marketing und MarTech.