Pop-ups nerven! Oder anders ausgedrückt: Soe sorgen für viel Aufmerksamkeit. Genau deshalb begegnet man ihnen überall. Richtig eingesetzt sorgen sie für viel Umsatz.
Ähnlich wie der Versand von E-Mails ist auch der Einsatz von Pop-ups ein Balanceakt. Der Grat zwischen Aufmerksamkeit erregen und den User nerven ist sehr schmal. In diesem Artikel zeigen wir, wie du die richtige Balance findest.
Was ist ein Pop-up?
Wenn du im Browser eine Website aufgerufen hast und sich plötzlich ein neues Fenster über den eigentlichen Inhalt öffnet, spricht man von einem Pop-up.
Technologie
Aus technischer Sicht existieren drei Arten von Pop-ups:
- Eigenständige Browser-Fenster (ein neuer Tab wird geöffnet)
- Optisch eigenständige Fenster, welche auf einer Seite eingebettet sind (Overlays)
- Dialogbox des Browsers (meistens grau)
Im Alltag unübersehbar sind heutzutage Overlays. Diese unterscheiden sich in der Größe, Positionierung und in ihrem Verhalten: Modale Overlays bedecken optisch den ganzen Bildschirm und erzwingen quasi die Aufmerksamkeit des Website-Besuchers.
Quelle: Monday
Quelle: Amazon
Quelle: Hubspot
Auslösung
Pop-ups lassen sich auch dahingehend unterscheiden, wann sie in Erscheinung treten.
Einstiegs-Pop-ups
Diese Pop-ups erscheinen, sobald ein Besucher auf die Webseite kommt. Sie eignen sich gut für Willkommensangebote oder um die Aufmerksamkeit sofort auf eine bestimmte Aktion zu lenken, beispielsweise den Newsletter zu abonnieren.
Exit-Intent-Pop-ups
Sie werden aktiviert, wenn der Besucher die Maus bewegt, um die Seite zu verlassen. Solche Pop-ups können eine letzte Chance sein, den Besucher zu überzeugen, zu bleiben, beispielsweise mit einem Sonderangebot oder einem hilfreichen Hinweis.
Scroll-Pop-ups
Diese Pop-ups erscheinen, wenn ein Besucher einen bestimmten Teil der Seite erreicht hat. Sie zeigen, dass sich der Nutzer mit dem Inhalt auseinandersetzt, und können gezielte, wertvolle Angebote enthalten.
Click-Pop-ups
Diese werden durch einen Klick auf einen bestimmten Bereich der Seite aktiviert, beispielsweise einen Button oder einen Link. Sie sind perfekt, um bestimmte Angebote oder Informationen auf Wunsch des Nutzers anzuzeigen.
Zeitgesteuerte Pop-ups
Sie erscheinen nach einer bestimmten Zeit auf der Seite. Der Vorteil ist, dass sie den Besuchern erst einmal Zeit geben, den Inhalt zu erkunden, bevor sie aktiv werden.
Funktionieren Pop-ups?
Pop-ups haben einen entscheidenden Vorteil: Sie holen sofort die Aufmerksamkeit der Nutzer. In einer Welt, in der jeder von Informationen überflutet wird, ist das Gold wert. Ein gut gestaltetes Pop-up kann die Conversion-Rate massiv steigern und Besucher in Kunden verwandeln. Ob du eine E-Mail-Liste aufbauen, ein Angebot hervorheben oder Besucher vor dem Verlassen der Seite zurückgewinnen möchtest – Pop-ups sind vielseitig einsetzbar.
In einer Studie untersuchte Sumo 1.754.957.675 verschiedene Pop-ups. Die Top 10 % der Pop-ups erzielten eine Konversionsrate von 9,3 %. Die durchschnittliche Konversionsrate aller Pop-up-Fenster lag bei 3,1 %.
Quelle: Sumo
Wann öffnen sich Pop-ups?
Um ein Pop-up zu öffnen, werden feste Wenn-Dann-Regeln angelegt:
- User öffnet eine Seite
- User verlässt eine Seite
- User klickt einen Button oder Hyperlink
- User fährt mit der Maus über ein Element
- User scrollt bis zu einem bestimmten Punkt
- User hält sich bestimmte Zeit auf Seite auf
- User nutzt bestimmtes Endgerät
- User kommt aus bestimmter Region
- Kombination verschiedener Bedingungen
- User hat Cookie gesetzt
- Bei eindeutiger Identifikation: datengetriebene Steuerung.
Wozu werden Pop-ups eingesetzt?
Die verbreitetsten Einsatzszenarien von Pop-ups sind:
- Cookie Consent Management (“Cookie Banner”)
- Generierung von Leads (z. B. Lead-Magnete wie Newsletter, Whitepaper etc. bewerben)
- Bewerben von Produkten
- Bewerben anderer Seiten (z. B. Editorial Content)
- Umfragen und Abstimmungen
Wie kann ich Pop-ups nutzen, ohne zu nerven?
Pop-ups präsentieren in 90 % aller Fälle ein irrelevantes Angebot oder werden zu einem ungünstigen Zeitpunkt ausgesteuert. In vielen Fällen sind Angebot UND Zeitpunkt mangelhaft. Die Customer Excperience wäre gestört.
Wenn jedoch beides passt, wirst du den Besucher zu einer bestimmten Reaktion bewegen. Mehr noch: Es ist die zuverlässigste Möglichkeit, eine gewünschte Handlung auszulösen.
Entscheidend ist die Intention: User kommen auf eine Seite aus einem bestimmten Grund. Vielleicht haben sie die Seitenbeschreibung in einem Suchmaschinenergebnis (SERP) gelesen. Oder aber den Text, in dem die Seite verlinkt wurde. Diese Intention ist maßgeblich für den Seitenbesuch. Pop-ups mit irrelevanten Angeboten stören. Das primäre Konversionsziel der Seite wird dann nicht erreicht.
11 Tipps für das Pop-up erstellen
Mit den folgenden Tipps werden Deine Pop-ups ein gewinnbringender Segen:
1. Zeitpunkt optimieren
Pop-up-Fenster sollte nie sofort eingeblendet werden, sondern immer erst nach ein paar Sekunden oder Pageviews. Zunächst muss der Besucher von deinem Angebot wenigstens neugierig gemacht worden sein.
2. Frequenz begrenzen
Wiederhole die Einblendung nach jeder zweiten oder dritten Wiederkehr. Wer ein Angebot bereits an- oder weggeklickt hat, sollte nicht erneut damit konfrontiert werden.
3. Auf professionelles Design achten
Pop-up-Formulare müssen optisch ansprechend und professionell wirken.
Quelle: Visme
4. Angebot klar kommunizieren
Biete etwas an, was zum Inhalt der Seite passt. Wenn es der Newsletter ist, weise auf entsprechende Themen hin. Werbung muss immer in den Kontext passen.
5. Für Mobile optimieren
Denke auch an jene Website-Besucher, welche per Smartphone oder Tablet unterwegs sind. Auf keinen Fall sollte der User ein Pop-up scrollen müssen.
6. Feldanzahl begrenzen
Für Newsletter-Registrierungen ist es am besten einzig und allein die E-Mail-Adresse abzufragen. Prinzipiell gilt: Jedes zusätzliche Eingabefeld schwächt die Konversionsrate signifikant.
7. Fehlermeldungen klar kommunizieren
Fehler sollten inline angezeigt werden, sodass diese schnell verstanden und die Eingabe einfach korrigiert werden kann.
8. Personalisierung
Angebote sollten abhängig von der Klickhistorie bzw. der Intention des Besuchers (z. B. Suchbegriffe) ausgespielt werden.
Bonus-Tipp
Richtig eingesetzt ist ein Pop-up ein überaus schlagkräftiges Werkzeug für die Optimierung der Konversionsrate (CRO). Aber diese Schlagkraft kann blitzschnell auch in die falsche Richtung laufen. Vor allem dann, wenn Angebot und Zeitpunkt nicht passen. Deshalb ist der Einsatz von Pop-ups ein schmaler Grat und bedarf regelmäßiger Tests.
9. Permanente Optimierung
Teste immer mal wieder neue Varianten im Rahmen eines A/B-Splittests. Nicht nur die Conversion Rate, sondern auch z. B. die Verweildauer und die Bounce Rate.
10. Abfolge gestalten
Präsentiere Nicht-Reagierern Pop-ups mit alternativen Angeboten.
11. Permanente Erfolgsmessung
Ermittle regelmäßig die Konversionsrate jedes einzelnen Pop-ups. Welche werden überhaupt geklickt? Welche führen zu Conversions? Welche generieren am meisten Umsatz? Webanalyse-Tools helfen Dir dabei.
Messbare Ergebnisse: So bewertest du den Erfolg deiner Pop-ups
Pop-ups sind nur dann wertvoll, wenn sie auch Ergebnisse bringen. Es reicht nicht, einfach zu sehen, wie viele Leute das Pop-up wegklicken. Setze klare Ziele, wie zum Beispiel:
- Conversion-Rate: Wie viele Besucher reagieren auf das Pop-up und führen die gewünschte Aktion aus?
- Bounce-Rate: Achte darauf, ob die Pop-ups die Absprungrate erhöhen. Falls das der Fall ist, müssen Design, Timing oder Inhalt eventuell angepasst werden.
- E-Mail-Anmeldungen: Wenn dein Ziel ist, E-Mail-Adressen zu sammeln, schaue dir an, wie viele Anmeldungen durch das Pop-up generiert wurden.
- Abgebrochene Warenkörbe: Nutze Pop-ups, um Nutzer, die ihre Einkäufe abbrechen, noch einmal anzusprechen und den Verkauf doch noch abzuschließen.
Fazit
Pop-ups sind ein zweischneidiges Schwert. Richtig eingesetzt, verhelfen sie dir zu vielen Conversions. Überspannst du jedoch den Bogen, geht der Schuss nach hinten und los und du gefährdest deine Reputation. Wichtig: Achte immer auf den Kontext. Unpassende Angebote werden ebenfalls als störend empfunden.
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind Content-Marketing, E-Mail-Marketing und MarTech.