Weniger ist häufig mehr. Und deshalb kann eine Microsite eine interessante Alternative zu einem mächtigen Webauftritt mit unzähligen Unterseiten sein. Perfekt für agiles Marketing.
Was ist eine Microsite?
Eine Microsite ist nichts anderes als ein besonders kompakter Webauftritt. Häufig besteht dieser aus lediglich zwei oder drei Unterseiten und hat folglich eine geringe Navigationstiefe. Klar abgrenzen lässt sich eine Mikroseite bzw. Mikro-Website zu einer herkömmlichen Website jedoch nicht.
Ursprung
Den Begriff habe ich bereits Mitte der 90er erstmals gehört. In einer Webagentur produzierten wir fortlaufend Microsites, wenn zum Beispiel für SAT1-Formate eigenständige Webauftritte aufgesetzt werden sollten. Diese liefen parallel zur Webpräsenz des TV-Senders. Das ergab Sinn, weil die Brand sowie Zielgruppe jeweils unterschiedlich waren.
Microsite vs. Landingpage
Noch kompakter als eine Microsite ist eine Landingpage. Diese hat bloß eine einzige Funktion: Das „Auffangen“ und Konvertieren von Usern. Eine Landingpage besteht folglich aus einer einzigen Seite, welche alle wichtigen Informationen zusammenfasst. Gleiches gilt übrigens für eine Squeeze Page.
Microsite-Beispiele
Microsite für Submarken
Microsites dienen in der Praxis meistens dazu, bestimmte Zielgruppen ganz gezielt anzusprechen und eine adäquate User Experience zu ermöglichen. So hat der Beiersdorf-Konzern für verschieden Produkte auch Microsites für Konsumenten-Produkte, wie zum Beispiel tesa:
Startups
Vor allem Startups und Kleinstunternehmen arbeiten gern mit Microsites, um schnell und kostengünstig Aufmerksamkeit erzeugen zu können und dabei fleibel bleiben.
Events
Die Veranstalter von Events schalten oft Microsites speziell für die Events, um dafür zu werben und Anmeldungen einzusammeln. Nach Beendigung gehen die dann eigentlich wieder vom Netz.
Kampagnen und Wettbewerbe
Gut geeignet sind kompakte Websites auch für andere zeitlich begrenzte Aktionen, wie zum Beispiel Kampagnen oder Wettbewerbe. Auch im Rahmen viraler Marketing-Kampagnen können Microsites sehr nützlich sein.
Vorteile von Microsites
- Microsites lassen sich schnell und kostengünstig aufsetzen. Deshalb lohnt sich der Einsatz auch für zeitlich begrenzte Aktionen.
- Microsites lassen sich unabhängig vom CMS der zentralen Website aufsetzen. Fachabteilungen in großen Unternehmen können so eigenständiger von der IT agieren.
- Mit Microsites kann man sehr gezielt auf bestimmte Zielgruppen ausrichten. Das ermöglicht eine gute User Experience.
- Mit Microsites kann man sich mit separater Domain als eigenständige Marke präsentieren und differenzieren.
Nachteile von Microsites
- SEO kann sich als schwierig erweisen, da regelmäßiger und umfassender Content fehlt. Auch fehlt insbesondere bei neuen Domains die für das Google-ranking wichtige Domain Authority.
- Ganzheitliche Analytics bzw. Cross-Site-Tracking ist schwierig umzusetzen
- Höhererer Verwaltungsaufwand (z. B. für Compliance, Security, Cookie Consent etc.)
Microsite erstellen
Microsites lassen sich prinzipiell mit jedem gängigen CMS einrichten. Wer kostengünstig und schnell ans Ziel kommen möchte, greift auf eine der beiden folgenden Optionen zurück:
Umsetzung mit WordPress
Richte dir eine WordPress-Instanz ein und erwerbe ein geeignetes Theme. Mehr als 30 Euro musst du keinesfalls investieren. Fündig wirst du zum Beispiel hier.
Umsetzung mit HTML-Templates
Falls du ohne CMS auskommen möchtest und jemanden zur Hand hast, der sich etwas mit HTML auskennt, bietet sich diese Option an: Kaufe dir für 10 bis 20 Euro ein einsatzbereites HTML- bzw. Landingpage-Template und passe es gemäß eigenen Anforderungen an. Fündig wirst du zum Beispiel hier.
Aufgrund regelmäßig wiederkehrenden Gebühren deutlich teurer, aber im Gegenzug komfortabler, ist die Umsetzung mit einem Website-Bauskasten-Anbieter wie Jimdo, WIX oder one.com.
Fazit
Microsites sind praktisch und lassen sich mit gängigen Tools innerhalb kürzester Zeit aufsetzen. Organischer Suchmaschinen-Traffic lässt sich mit ihnen jedoch nur schwer generieren. Vor allem dann nicht, wenn eine neue Domain zum Einsatz kommt.
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind Content-Marketing, E-Mail-Marketing und MarTech.