Auch Technologie über den Erfolg im Content-Marketing. Eine zentrale Rolle nimmt hier seit jeher das Content-Management-System (CMS) ein. Ist dies zu unflexibel oder kompliziert, fällt das Publizieren von Inhalten schwer. In diesem Artikel werden wir detailliert darauf eingehen, worauf du bei der Auswahl eines CMS achten solltest.
Was ist ein Content-Management-System?
Ein Content-Management-System (CMS) ist eine Software zur Erstellung, Bearbeitung, Organisation und Darstellung digitaler Inhalte. Im Online-Marketing geht es meistens um Texte, Bilder und Videos zur Bereitstellung über die eigene Website. Ein CMS kann aber auch mit einem Online-Shop, einem Intranets, einer Apps oder speziellen Plattformen verknüpft werden.
Welche herausragenden Vorteile bietet ein CMS?
- Komfortables Produzieren und Bearbeiten von Inhalten, insbesondere von Webseiten. HTML- und CSS-Kenntnisse sind nicht notwendig. Eine Anbindung an ChatGPT wird dazu häufig mitgeliefert.
- Sicherstellung eines konsistenten Designs durch die Nutzung von Themes und Templates über verschiedenen Websites und Sprachversionen hinweg. Inklusive optimierter Darstellung auf verschiedenen Endgeräten.
- Vereinfachtes kollaboratives Arbeiten inkl. Workflow Management für mehr Produktivität. Dazu gehört auch ein Rechtemanagement.
- Steuerung von Webformularen inkl. dem Versand von Benachrichtigungen und Bestätigungs-E-Mails.
- Vereinfachte Lokalisierung von Inhalten, d. h. dem Aufsetzen von Inhalten in verschiedenen Sprachen.
- Automatische Backups und Versionierung von Inhalten. Das stellt den Verlust von Daten sicher.
CMS vs. Redaktionssystem
Etwas schwierig ist es, ein CMS von einem Redaktionssystem zu unterscheiden. Gemeinhin liegt der Schwerpunkt eines Redaktionssystems in der Redaktion, also dem Erstellen von Inhalten. Der Schwerpunkt von Content-Management-Systemen liegt in der Verwaltung der erstellten Inhalte. Diese Unterscheidung existiert allerdings hauptsächlich in der Theorie. In der Praxis handelt es sich in der Regel um ein und dieselbe Software.
Mit einem CMS verwandte Funktionalitäten
Wer träumt nicht von All-in-One-Lösungen? So kommt es, dass Anbieter von CMS mehr als bloß die Standard-Features anbieten wollen. Häufig in Form von Apps bzw. Plug-ins, die hinzugefügt werden können. Für spezielle Aufgaben gibt es jedoch auch fast immer Stand-alone-Software, die noch leistungsfähiger ist.
Content Creation
Texte eingeben, formatieren, Bilder und Videos einfügen – das klappt mit jedem Content Management System mit wenigen Klicks. Für erweiterte Features wie Textanalyse, Bildbearbeitung oder Videoschnitt bieten sich professionelle Tools an, auch wenn CMS hier immer mehr Funktionsumfang bieten.
Exkurs: Was ist Content Automation?
Im Kontext eines CMS fällt oft der Begriff "Content Automation". Dieser beschreibt Maßnahmen, mit denen manuelle Tätigkeiten im Hinblick auf Content-Produktion und -Distribution durch automatisierte Prozesse ersetzt werden. Meistens um Kosten zu sparen und mehr hochwertigen Content bereitstellen zu können. Mehr zum Thema erfährst Du hier.
Personalisierung von Inhalten
Herkömmliche CMS sind relativ starr. Sie spielen Website-Besuchern jene Inhalte aus, die der Website-Betreiber angelegt hat. Da keine Daten von Website-Besuchern und deren Interaktionen gespeichert werden, ist Personalisierung unmöglich. Lediglich Pop-up- und Chatbot-Tools ermöglichen gewisse Formen der Personalisierung.
Wer mehr will, nutzt eine Web-Experience-Management (WEM) oder eine Digital-Experience-Plattform (DXP). Letztere ermöglicht tatsächlich die Personalisierung von Inhalten über auf verschiedenen Kanäle und Geräte hinweg.
Noch weiter geht “Customer Experience Management” (CXM) als Bestandteil von Marketing Clouds. Bekannte Anbieter sind SAP, Emarsys, Adobe, Salesforce oder Bloomreach.
Cookie Consent Management
Gemäß DSGVO bedarf der Einsatz von Cookies einer Zustimmung des Website-Besuchers. Hier kommen Tools für Cookie Consent Management zum Einsatz. Mit diesen lässt sich der Cookie Consent Banner gestalten und die gesammelten Zustimmungen verwalten. Dazu werden in der Regel ebenfalls Cookies gesetzt. Einige CMS liefern entsprechende Funktionalität in Form eines Plug-ins. Es gibt aber längst auch Stand-Alone-Lösungen, die unabhängig vom CMS funktionieren.
Web Analytics
Professionelle Anwender setzen selten auf Analytics Features, welche im CMS integriert ist. Gegen professionelle und darüber hinaus kostenlos verfügbare Lösungen für Google Analytics haben integrierte Features eh keine Chance. Nichtsdestotrotz bieten fast alle CMS entsprechende Features.
Landingpage-Erstellung
Im Online-Advertising und E-Mail-Marketing spielen Landingpages eine besondere Rolle. Prinzipiell lassen sie sich mit einem Content Management System problemlos erstellen. Es gibt aber auch spezielle Landingpage-Tools.
Pop-ups
Einige CMS ermöglichen die Erstellung von Pop-ups – mit oder ohne Formularen. Mehr Komfort bei der Darstellung und Gestaltung bieten spezielle Tools wie z. B. OptinMonster. Mit diesen lassen sich auch Exit-Intent Pop-ups anlegen und steuern.
Digital-Asset-Management (DAM)
Eng verwandt mit CMS sind Softwarelösungen für Digital-Asset-Management (DAM). Dabei handelt es sich um Anwendungen zur Speicherung und Verwaltung von beliebigen digitalen Inhalten, insbesondere von Mediendateien wie Grafiken, Videos, Musikdateien und Textbausteinen. Im klassischen Medienbereich ist auch von Media-Asset-Management (MAM) bzw. im Spezielleren von Video-Asset-Management (VAM) die Rede.
Die wichtigsten Kriterien bei der CMS-Auswahl
Die Auswahl des richtigen CMS kann einen erheblichen Einfluss auf Ihre SEO-Bemühungen und die Benutzererfahrung haben. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die Du berücksichtigen solltest:
1. Unterstützung bei der SEO
Ein gutes CMS sollte bei der Suchmaschinenoptimierung hilfreich und nicht hinderlich sein. Zu den wichtigstesten SEO-Anforderungen gehört die Möglichkeit, benutzerdefinierte URLs, Meta-Tags und Beschreibungen für jede Seite festzulegen. Die Struktur der generierten HTML-Dateien sollte sauber und suchmaschinenfreundlich sein. Ein CMS, das sauberen Code und optimierte Ladegeschwindigkeiten bietet, wird von Suchmaschinen bevorzugt.
Für viele CMS gibt es spezielle SEO-Plugins. Insbesondere für WordPress ist die Auwahl an Erweiterungen riesig. Zum Beispiel zur Generierung von Sitemaps oder der Identifikation defekter Hyperlinks.
2. Responsive Design und Mobile Optimierung
Nutzer von mobilen Endgeräten legen großen Wert auf eine optimierte Darstellung der Inhalte. Stelle sicher, dass das gewählte CMS responsive ist und sich nahtlos an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst. Dies trägt nicht nur zur Benutzerfreundlichkeit bei, sondern beeinflusst auch das Google-Ranking positiv.
3. Sicherheit
Die Sicherheit deiner Website ist von höchster Bedeutung. Wählen ein CMS, das regelmäßige Sicherheitsupdates bietet und robuste Schutzmaßnahmen gegen potenzielle Bedrohungen bereitstellt. Zum Beispiel die verschlüsselte Speicherung von Zugangsdaten und eine Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA).
4. Ladezeiten und Leistung
Schnelle Ladezeiten sind sowohl für SEO als auch für die Benutzererfahrung von entscheidender Bedeutung. Ein CMS mit optimierter Bildkompression, Caching-Optionen und minimalem Overhead gewährleistet eine optimale Leistung. Dies führt zu niedrigeren Absprungraten und einem besseren Ranking in den Suchergebnissen.
5. Erweiterbarkeit und Anpassungsfähigkeit
Deine Website wird sich im Laufe der Zeit wahrscheinlich weiterentwickeln. Ein flexibles Content Management System ermöglicht es Dir , neue Funktionen und Erweiterungen problemlos hinzuzufügen. Dafür bieten viele CMS-Anbieter häufig einen App Marktplatz an, auf denen sich Erweiterungen in Form eines Plug-ins bequem auswählen lassen.
Die Qual der Wahl: Beliebte CMS im Überblick
Es gibt unzählige Lösungen für CMS. Hier sind einige der beliebtesten Systeme, die sich besonders gut für Suchmaschinenoptimierung eignen:
1. WordPress
WordPress ist eines der am häufigsten verwendeten CMS-Systeme weltweit. Es bietet eine Fülle von Plugins und Themes, die die SEO erleichtern. Die große Benutzerbasis bedeutet, dass es eine Fülle von Ressourcen und Unterstützung gibt, um das Beste aus Ihrem WordPress-basierten Projekt herauszuholen.
2. Joomla
Joomla ist ein weiteres leistungsfähiges CMS, das sich durch seine Flexibilität und Anpassbarkeit auszeichnet. Es bietet solide SEO-Funktionen und eignet sich besonders für mittelgroße bis große Websites mit umfangreichen Inhalten.
3. Drupal
Drupal ist bekannt für seine Robustheit und Sicherheitsfunktionen. Obwohl es eine steilere Lernkurve haben kann, bietet es fortschrittliche SEO-Tools und ist ideal für anspruchsvolle Websites mit komplexen Anforderungen.
4. Magento
Wenn Du einen E-Commerce-Shop betreibst, ist Magento die ideale Wahl. Es bietet leistungsstarke SEO-Funktionen, um Deine Inhaltre in den Suchergebnissen sichtbar zu machen.
Für wen eignet sich ein Headless CMS?
Seit einigen Jahren schwer im Trend sind Headless Content-Management-System. Viele CMS-Anbieter haben deshalb zu Teilen ihre Lösungen bereits auf einen Headless-Ansatz umgestellt. Für einige Anwendungsfälle ergeben sich durch Headless deutliche Vorteile.
Was ist ein Headless CMS?
Im Gegensatz zu einem traditionellen CMS, das eine eng integrierte Frontend- und Backend-Struktur aufweist. Das bedeutet, dass der Content unabhängig von der Darstellung erstellt und verwaltet wird. Dadurch ergeben sich viele Freiheiten bei der Content-Distribution über verschiedene Plattformen und Geräte hinweg.
Headless CMS für E-Commerce-Unternehmen
Ein Headless CMS eignet sich besonders gut für E-Commerce-Unternehmen, die ihre Produkte auf verschiedenen Verkaufskanälen präsentieren möchten. Mit einem Headless CMS können Sie den Produktkatalog zentral verwalten und Inhalte nahtlos auf Websites, mobilen Apps und sogar Voice-Interfaces bereitstellen. Dies ermöglicht eine konsistente Produktdarstellung und ein reibungsloses Einkaufserlebnis, unabhängig davon, wie der Kunde auf Ihre Produkte zugreift.
Headless CMS für Medien- und Verlagsunternehmen
Medien- und Verlagsunternehmen haben oft die Herausforderung, Inhalte in verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Plattformen zu veröffentlichen. Ein Headless CMS ermöglicht es ihnen, Inhalte einmal zu erstellen und dann auf Websites, Apps und sozialen Medienkanälen zu verteilen. Dies spart Zeit und Ressourcen und gewährleistet eine konsistente Präsentation der Inhalte.
Headless CMS für Entwickler und Technologie-Enthusiasten
Entwickler und technisch versierte Personen, die die volle Kontrolle über die Gestaltung und Funktionalität ihrer Websites oder Anwendungen wünschen, werden von einem Headless CMS profitieren. Durch die klare Trennung von Inhalt und Präsentation können Entwickler maßgeschneiderte Frontends erstellen und innovative Technologien wie Progressive Web Apps (PWAs) oder Virtual Reality (VR) nahtlos integrieren.
Headless CMS für mehrsprachige und internationale Websites
Headless CMS ist auch eine ausgezeichnete Wahl für mehrsprachige und internationale Websites. Es ermöglicht die einfache Verwaltung von Inhalten in verschiedenen Sprachen und die Anpassung an regionale Unterschiede. Die Inhalte können zentral erstellt und dann auf verschiedenen Websites und Sprachversionen verteilt werden.
Fazit
Die Auswahl des richtigen CMS ist nicht immer ganz leicht. Wichtige Kriterien sind Sicherheit, Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit, Performance und natürlich die (laufenden) Kosten.
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit 1996 in der Digitalbranche unterwegs. Du benötigst Hilfe bei der Auswahl und Einführung von Tools oder einer Marketing Cloud? Gern bin ich dein unabhängiger MarTech-Berater!