Lead-Magnete helfen dir dabei, potenzielle Kunden aus der Reserve zu locken. Und mit ihnen in einen Dialog zu treten. Das verschafft dir einen wichtigen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern. Doch welche Lead-Magnete funktionieren am besten? Nachfolgend findest du ein paar inspirierende Beispiele.
Was ist ein Lead-Magnet?
Der Begriff Lead-Magnet (aka Leadmagnet) beschreibt ein Angebot, welches primär der Leadgenerierung dient. In der Praxis wird dazu meistens auf Content gesetzt, der unentgeltlich im Tausch gegen Kontaktdaten bereitgestellt wird.
Jedoch ist das Netz voll mit Versprechen. Eines unglaubwürdiger als das andere. Warum sollten potenzielle Kunden gerade auf dein Angebot eingehen? Tatsächlich funktionieren Lead-Magnete nur dann, wenn sie einen Mehrwert liefern. Doch damit allein ist es nicht getan …
Erfolgsfaktoren
Ein Lead-Magnet und sonstiger Gated Content entfaltet seine volle Schlagkraft, wenn drei Voraussetzungen gleichermaßen erfüllt werden:
I. Mehrwert
Wir alle sind ständig auf der Suche nach Lösungen für irgendwelche Probleme. Dazu nutzen wir unterschiedlichste Dienste wie z. B. Google oder YouTube. Hier finden wir zu jedem Thema hilfreiche Inhalte.
Genau hier kommt Dein Lead-Magnet ins Spiel. Dieser muss Zielkunden bereits in der frühen Phase ihrer Customer Journey einen möglichst großen Nutzen bringen. Vor allem im B2B-Umfeld wollen sich potenzielle Kunden wollen sich oft zunächst Wissen aneignen, um ihr Problem und mögliche Lösungsansätze besser verstehen zu können. Deshalb funktioniert hier Educational Content sehr gut.
II. Präsenz
Ein Lead-Magnet mit maximalen Nutzwert entwickelt von sich aus keine Anziehungskraft. Nur wenn dieser dem Zielkunden ins Auge springen, kann er seine Wirkung voll entfalten. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. In der Praxis werden Lead-Magnete jedoch oft gar nicht oder im falschen Kontext beworben.
III. Vertrauen
Im Web buhlt jeder um Aufmerksamkeit und verspricht DIE ultimative Lösung für ein Problem. Was soll man davon glauben?
Lead-Magnete funktionieren nur, wenn man der Quelle ein Stück weit vertraut und für kompetent hält. Im Englischen bezeichnet man so einen Experten-Status auch “Thought Leadership”. Dieser entsteht nicht über Nacht, sondern muss strategisch aufgebaut werden. Vor allem Start-ups haben es deutlich schwerer als bekannte Marken, Vertrauen auszustrahlen.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Ein Lead-Magnet performt meisten nur dann, wenn jede Menge frei zugänglicher Content existiert. Das liegt auch daran, dass das Netz bereits voll mit gutem Content zu jedem Thema ist und User nur ungern ihre Kontaktdaten unnötig rausrücken. Deshalb liegt Demand-Generation voll im Trend.
12 tolle Lead-Magnet-Beispiele
Checklisten
Sie gehören zur gängigsten Form aller Lead-Magnete und lassen sich relativ schnell produzieren. Wichtig ist ein praktischer Bezug zum Problem des Zielkunden.
Vorlagen
Komplexe Aufgabe lösen sich oft am einfachsten mit Hilfe einer Vorlage. Dabei handelt es sich zum Beispiel um vorbereitete Formulare und Texte. Ganz nach dem Motto “Copy – Paste – Fertig” kann das für den Nutzer eine enorme Zeitersparnis bedeuten. Besonders populär sind seit jeher Vorlagen für Anschreiben und E-Mails.
Newsletter
Der Klassiker unter den Lead-Magneten ist der Newsletter per E-Mail. Jedoch muss man als Versender schon einiges bieten, damit potenzielle Abonnenten überhaupt ihre E-Mail-Adresse preisgeben. Reklame ist weniger gefragt als nützlicher oder unterhaltsamer Content.
Das Bereitstellen eines Newsletter Service ist relativ aufwendig, weil fortlaufend neue Inhalte produziert werden müssen. Wenn der Verteiler nur klein ist, rechnet sich der Aufwand kaum. Im Vorteil ist jener Versender, der bereits professionelles Content-Marketing betreibt.
Educational Content
Lebenslanges Lernen bestimmt unsere Gegenwart. Folglich ist das Netz voll mit Seminaren und HowTos zu beinahe jedem Thema. Vor allem Webinare, Video- und Podcast-Formate erfreuen sich großer Beliebtheit.
Educational Content funktioniert seit jeher gut. Vor allem für den ToFu (Top of the Funnel) und hier natürlich auch für Lead-Magnete. Das Thema sollte inhaltlich zur angebotenen Leistung passen und typische Fragen beantworten, welche sich innerhalb der Buyer Journey ergeben. Auf diese Weise zeigt man sein Know-how und kann Vertrauen aufbauen.
Freemium / Free Trial
Studien und Forschungsergebnisse
Vor allem im B2B-Marketing sind wissenschaftliche Studien sehr beliebt, denn sie liefern tagesaktuelle Erkenntnisse aus erster Hand. Noch wichtiger: Zielkunden können mithilfe von Studienergebnissen ihre Vorgesetzten davon überzeugen, sich näher mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung auseinanderzusetzen. Dieses Vorgehen hat meiste den Nachteil, dass dies mit einer hohen Investition von Geld und Zeit einhergeht.
Vor allem groß angelegte Umfragen sind mit viel Aufwand verbunden, sofern man nicht selbst über ein Umfrage-Panel verfügt. Wer das entsprechende Budget hat, beauftragt deshalb besser eine externe Marktforschungsagentur. Oft bietet es sich auch an, eine Studie in Kooperation mit einem Partner zu realisieren.
Netter Nebeneffekt: Insights aus erster Hand bringen jede Menge wertvolle Backlinks.
Fallbeispiele
Fallbeispiele lassen sich relativ leicht produzieren. Jedoch bedarf es wenigstens eines Kunden, der damit einverstanden ist, dass Insights in die Öffentlichkeit geraten. In vielen Branchen ist das absolut unüblich.
Kostenlose Beratung / Audit
Ein Klassiker unter den Lead-Magnet-Ideen ist die kostenlose Beratung. Man denke zum Beispiel an den Sehtest, wie ihn viele Optiker anbieten.
Leider sind Lead-Magnete auf Basis einer Dienstleistung nicht wirklich skalierbar und regelmäßig mit Kosten verbunden. Zusätzlich sind die Berater/innen der wichtigste Kontaktpunkt und müssen daher ausreichend geschult werden, wodurch weitere Kosten entstehen.
Web-Tools
Das Netz ist voll mit kostenlosen Tarifrechnern und Tools zur Messung der DSL-Leitung. Tatsächlich eignen sich derartige Web-Tools hervorragend als Lead-Magnet, wenn sie einen echten Mehrwert bieten. Je weniger vergleichbare Angebote, desto besser. Für den Anbieter ist der größte Vorteil die Skalierbarkeit sowie die Lokalisierbarkeit des Lead-Magnets.
Produktmuster
Die Kosten für Produktmuster sind hoch. Vor allem, wenn auch noch Porto und Verpackung hinzukommt. In der Praxis zahlt man als Kunde oft eine “Schutzgebühr”, welche einen bei einem späteren Kaufabschluss wieder gutgeschrieben wird.
Print-Kataloge
Ja, es gibt sie noch: Gedruckte Kataloge. Für viele Unternehmen sind sie ein überaus wichtiges Markeinginstrument. Nicht zuletzt, weil sie sich als Lead-Magnet eignen.
eBooks
Die XL-Version eines Education- Whitepapers ist ein eBook. Es vermittelt Wissen auf mehr als nur 10 bis 20 Seiten und richtet sich an alle, die sich in ein bestimmtes Thema akribisch einlesen wollen.
Der einmalige Produktionsaufwand ist relativ hoch. Jedoch lassen sich eBooks hervorragend über z. B. Amazon distribuieren. Wer noch weiter gehen will, macht aus dem eBook ein Hörbuch und vermarktet das über zum Beispiel audible. Aber Vorsicht: In beiden Fällen gelangt man nicht direkt an das Opt-in eines Leads. Dazu müsste man innerhalb des Contents noch einen weiteren Lead-Magneten bewerben.
Fazit
Es gibt unzählige Möglichkeiten, Website-Besucher aus der Reserve zu locken. Was am besten funktioniert, musst du für dich und dein Business selbst herausfinden. Welche Lead-Magnet-Idee möchtest du als Erstes ausprobieren?
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Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit Mitte der 1990er in der Digitalbranche unterwegs. Meine Schwerpunkte sind Content-Marketing, E-Mail-Marketing und MarTech.