Server-Side Testing: Vorteile und Beispiele

Server-Side Testing: Vorteile und Beispiele

Herkömmliche A/B Tests lassen sich blitzschnell durchführen. Es gibt jedoch einen professionelleren Ansatz, der ein paar handfeste Vorteile mit sich bringt. Besonders im Kommen ist das sogenannte Server-Side Testing. Was genau hat es damit auf sich?

Um die Besonderheiten von serverseitigem Testing besser verstehen können, lohnt sich vorab ein Blick auf clientseitige A/B Tests. Wie ist deren Funktionsweise?

Client-Side Testing

Am verbreitetsten sind clientseitige Tests. Die Generierung des Seiteninhalts (Control oder Variante) findet hier immer erst im Browser statt. Der User bekommt davon eher nichts mit.

Technisch läuft das so ab: auf dem Client wird ergänzend zum HTML-Dokument ein Javascript gestartet. Soll die Variante präsentiert werden, überschreibt das Skript das HTML, präziser ausgedrückt das DOM (Document Object Model). Der zu testende Button ändert dann zum Beispiel seine Farbe oder Beschriftung.

Vorteile im Überblick

Server-Side Testing

Serverseitiges Testing funktioniert auf dem ersten Blick sehr ähnlich. Hier wird jedoch die zu testende Seite bereits auf dem Server generiert bzw. bereitgestellt.

Vorteile im Überblick

Kriterien im Überblick

Schnelle und einfache Implementierung

Tools wie Optimizely und AB Tasty machen es Marketern extrem einfach, Varianten einer Seite zu erstellen. Innerhalb einer Seitenvorschau selektiert man dazu einfach die gewünschten Inhalte. Im Anschluss lassen sich in einem simplen Editor Veränderungen bequem vornehmen. 

Optimizely

Programmierkenntnisse sind für derartige Tests nicht notwendig. Je nach eingesetztem Tool sind Grundkenntnisse in HTML und CSS nicht verkehrt.

Performanceverluste auf Clientseite

Die Ausführung von JavaScript ist naturgemäß ein Flaschenhals, weil nicht jeder User einen schnellen PC bzw. ein schnelles Handy hat. Deshalb ist die Ladezeit clientseitiger Tests oft etwas länger. Manchmal ist sogar ein unschönes Flackern sichtbar. Vor allem, wenn Änderungen “Above-the-Fold” vorgenommen wurden.

Eine andere Bremse sind Weiterleitungen. Vor allem clientseitige Redirects sind ziemlich lahm und beeinträchtigen die User Experience. Doch auch serverseitige Weiterleitungen kosten schnell mal ein paar Millisekunden.

Achtung: für aussagekräftige Tests sollten die Ladezeiten für Control und Variante identisch sein.

Freiheiten für Tests

Conversion-Optimierung muss sich nicht auf sichtbare Elemente wie Farben und Texte beschränken. Serverseitige Tests eröffnen viele neue Möglichkeiten. So lassen sich Variant folgender Elemente testen:

  • Onsite-Search
  • Sortierreihenfolge von Listen
  • Paginierung
  • Paywalls
  • Preise und Rabatte
  • Funnel-Prozesse
  • E-Mails
  • Skripte und Plugins
  • Hosting und Proxies

Rollout nach dem Test

Gibt es einen Testgewinner, soll dieser meistens zeitnah implementiert werden. Bei clientseitigen Tests sind dann häufig Frontend Developer gefragt, welche gut mit dem CMS umgehen können. Hier besteht jedoch regelmäßig die Gefahr, dass es zu Missverständnissen kommt.

Bei serverseitigen Tests verlagert sich die Arbeit (Implementierung + QA) in die Zeit vor dem Test. Nach dem Test sind Änderungen quasi mit einem Klick ausgerollt.

a/b-test-verfahren

Einfluss auf das SERP-Ranking

Häufig ist die Rede davon, dass clientseitige Tests kaum Einfluss auf das Suchmaschinen-Ranking haben, weil z. B. der Google Crawler Javascript mehr oder weniger ignoriert. Das ist nur die halbe Wahrheit: JavaScript hat einen negativen Einfluss auf die Ladezeit und das Ladeverhalten, welches Google mithilfe der Core Web Vitals bewertet – ein wichtiger Ranking-Faktor. Skripte für clientseitige Tests sollten sich also nur kurze Zeit und auf weniger SEO-kritischen Seiten geladen werden.

Fazit

Serverseitiges Testing hat sehr viele Vorteile. Deshalb verfügen gängige Tools wie AB Tasty, Optimizely und sogar Google Optimize längst über entsprechende Funktionalitäten. Letztlich hängt es von Deinen individuellen Anforderungen ab, welcher Ansatz der geeignetste ist. Wir empfehlen meistens eine Kombination beider Verfahren.

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