Infografiken sind beliebte Eyecatcher für Content-Marketing und Social Media. Darüber hinaus helfen sie uns dabei, komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen. Denn sie sind schnell erfassbar und einprägsam. Wir präsentieren die vier besten Infografik-Tools.
87 % aller Website-Besucher mögen Infografiken lieber als Text. (Quelle: MarTech) Kein Wunder: Laut dem MIT verarbeitet unser Gehirn ein Bild innerhalb von 13 Millisekunden – also viel schneller als Fließtext.
Infografiken helfen aber auch dabei, Textinhalte aufzulockern und die Verweildauer von Website-Besuchern maßgeblich zu erhöhen. Durchschnittlich steigt der Traffic nach der Veröffentlichung einer Infografik um 12 %. Infografiken spielen im Content-Marketing folglich eine große Rolle.
Die Erstellung von Informationsgrafiken ist einfacher denn je. Komplexe Applikationen wie Adobe InDesign oder Adobe Illustrator haben zwar nach wie vor ihre Daseinsberechtigung – wer jedoch schnelle Ergebnisse will, ist mit webbasierten Tools besser beraten. Im Handumdrehen zauberst Du mit ihnen professionelle Infografiken. Selbst dann, wenn Du blutiger Anfänger bist. Mehr noch: Derartige Programme eignen sich auch hervorragend zur Erstellung von Gated Content bzw. eines Lead-Magneten (z. B. Checklisten, Whitepaper oder eBooks).
Die vier beliebtesten Infografik-Tools haben wir für Dich getestet.
Basis-Features eines Infografik-Tools
Einige Features gehören zum Standard einer professionellen Infografik-Software. Dies hier sind die wichtigsten Funktionen und Eigenschaften:
Vordefinierte Templates
Für beinahe jeden Use Case werden vordefinierte Templates bereitgestellt. Auf deren Basis lassen sich mit wenigen Klicks professionelle Infografiken erstellen.
CI
Jedes der getesteten Tools erlaubt es, häufig genutzte Farben und Fonts zu hinterlegen.
Grafiken & Formen
Einfügbare Objekte sind Grafiken wie Linien, Formen, Illustrationen, Fotos und zum Teil auch Animationen und Videos.
Text
Die Unterscheidung verschiedener Textelemente wie z. B. Headline, Fließtext, Text Frames etc. ist ein wesnetliches Feature. Häufig lassen sich auch indiviuelle Fonts importieren.
Charts
Für die Visualisierung von Daten stehen Usern Chart-Templates zur Auswahl. In den meisten Tools können dazu tabellarische Daten aus anderen Programmen importiert werden.
Maps
User können Welt- und Landkarten in ihre Infografik einarbeiten. Zum Teil sind diese Maps interaktiv oder animiert.
Hintergründe
Verschiedene Hintergrundfarben sowie Muster stehen Usern zur Auswahl.
Upload
User können eigene Medien wie z. B. Fotos und Logos hochladen und verwenden. Zum Teil werden auch Vektorformate wie SVG unterstützt.
Editor
Die auswählbaren Objekte (z. B. Diagramme) lassen sich normalerweise nachbearbeiten (Farbe, Größe, Gruppierung etc.). Dazu öffnet sich nach Selektion per Maus häufig ein spezielles Menü.
Download und Export
Der Download bzw. der Export der Infografik ist normalerweise in den Formaten PDF, JPG oder PNG möglich. Häufig auch in Powerpoint oder als animiertes GIF. Und das in verschiedenen Qualitätsstufen.
Teamarbeit
An Infografiken können Teams kollaborativ arbeiten. Dazu lassen sich jederzeit Teammitglieder hinzufügen und bestenfalls mit bestimmten Zugriffsrechten ausstatten.
Infografik-Tools im Test
Infogram
Infogram besticht durch eine enorme Anzahl vordefinierter Charts und Maps. Auch der Editor ist ziemlich leistungsfähig. Ein Tool für Profis.
Handling
Mit Infogram können User Infografiken ganz einfach selbst erstellen. Darüber hinaus eignet es sich zur Erstellung von Reports, Facebook-Posts, Diagrammen und Landkarten. Die Oberfläche ist gut strukturiert und überaus intuitiv zu bedienen. Das Besondere bei Infogram: Auf der rechten Seite befindet sich eine Übersicht aller Seiten der geöffneten Infografik. Das ermöglicht ein sehr bequemes Erweitern und Arrangieren.
Vorteile
- Große Auswahl an Maps und Illustrationen
- Mehr als 30 verschiedene Diagrammtypen
- Daten aus Programmen wie Microsoft Excel, Google Drive, OneDrive und Dropbox können direkt importiert und visualisiert werden
- Viele Pro-Features: z. B. Chat zwischen den Usern, Passwortschutz für Projekte uvm.
- Kostenlos nutzbare API, über die auf Infografiken zugegriffen werden kann
Nachteile
- Relativ hoher Preis
Name des Tools: Infogram
Anbieter: Prezi, Inc.
Lizenzmodell: Freemium
Kosten der Pro-Version: ab 19 US$ je Monat (bei Jahresvertrag)
Webadresse: https://infogram.com/
Visme
Visme besticht durch eine Vielzahl verfügbarer Grafiken und Templates. Die Benutzeroberfläche wirkt jedoch etwas veraltet.
Handling
Besonders ansprechend ist Visme durch die vielfältigen Einsatzgebiete. Neben Infografiken können Präsentationen, Reports, E-Books sowie Grafiken für den Einsatz in den sozialen Netzwerken erstellt werden. Die Bedienoberfläche ist gut strukturiert. Im vollen Umfang kann der Bereich My Brand (Einrichtung der CI-Vorlagen) sowie ein Analytics-Bereich (Übersicht über den Traffic der Grafiken) und der Import (Importieren von PowerPoint-Präsentationen) genutzt werden.
Vorteile
- Hervorstechen tut das Feature “Suggested Content”. Hier werden Usern passende Inhalte (z.B. Text Frames) für das Template vorgeschlagen
- Relativ preisgünstig im Verhältnis zu den anderen getesteten Tools
- Unzählige Plugins zum Export von Infografiken nach Slack, HubSpot uvm.
- Komplett in deutscher Sprache verfügbar.
Nachteile
- Benutzeroberfläche wirkt etwas angestaubt.
Name des Tools: Visme
Anbieter: Easy WebContent, Inc.
Lizenzmodell: Freemium
Kosten der Pro-Version: ab 12,25US$ je Monat (bei Jahresvertrag)
Webadresse: https://www.visme.co/
Piktochart
Eines der bekanntesten Tools zur Erstellung von Infografiken ist Piktochart. Ein Tool, welches durch seine aufgeräumte Benutzeroberfläche positiv auffällt.
Handling
Mit Piktochart lassen sich individuelle Infografiken besonders intuitiv erstellen. User können mit dem Tool genauso einfach Präsentationen und sogar für den Druck geeignete Poster und Flyer gestalten. Die Bedienoberfläche dieses Infografik-Tools ist leicht verständlich und gut strukturiert. Ohne besondere Vorkenntnisse können selbst Laien Infografiken kreieren.
Vorteile
- Minimalistische, aufgeräumte Benutzeroberfläche. Verzicht auf unwichtige Features.
- Sehr schnelle Benutzeroberfläche.
- Die Auswahl an Illustrationen ist relativ klein, aber auch hochwertiger.
- 18 verschiedene Charttypen verfügbar
- Maps inkl. Einwohnerinfos für quasi jedes Land (!) auswählbar
Nachteile
- Etwas eingeschränkte Möglichkeit zum Bearbeiten von Objekten. So lassen sich Pfeile nicht mal eben so skalieren.
Name des Tools: Piktochart
Anbieter: Piktochart
Lizenzmodell: Freemium
Kosten der Pro-Version: ab 14 € je Monat (bei Jahresvertrag)
Webadresse: https://piktochart.com/
Canva
Handling
Mit Canva kann der User seine Kreativität in vollen Zügen ausleben. Es eignet sich nicht allein für die Erstellung von Infografiken. Ergänzend bietet es spezielle Vorlagen für den Einsatz in sozialen Netzwerken, Anzeigen, Flyer, Poster, Broschüren und E-Books. Eine aufgeräumte Bedienoberfläche sowie deutschsprachige Benutzeroberfläche erleichtern Usern das Handling. Das Besondere bei Canva: Die Datenbank bietet Usern eine große Auswahl an Piktogrammen und Grafiken.
Steht ein Element in der kostenlosen Version nicht zur freien Verfügung, kann der User es für nur 1 US$ käuflich erwerben.
Vorteile
- Bereits in der Free-Version rund 250.000 Vorlagen
- Unzählige Vektorgrafiken - organisiert in Sammlungen
- Editiermodus für Bilder um z. B. Farbfilter zu setzen oder ein Bild zuschneiden
- Objekte lassen sich beliebig mit Kommmentaren versehen
- Schnelle Ladezeiten
Nachteile
- Qualität hochgeladener Grafiken ist gering
Name des Tools: Canva
Anbieter: Canva
Lizenzmodell: Freemium
Kosten der Pro-Version: ab ca. 9 € je Monat (bei Jahresvertrag)
Webadresse: https://www.canva.com/de_de/
Fazit
Auf dem ersten Blick ähneln sich die getesteten Infografik-Tools. Erst im Praxiseinsatz werden deutliche Unterschiede erkennbar. Da passt es gut, dass sich diese Tools im Rahmen eines Freemium-Modells vorab ausgiebig testen lassen.
Ergänzende Artikel
Moin aus Hamburg!
Mein Name ist Frank und ich bin bereits seit 1996 in der Digitalbranche unterwegs. Du benötigst Hilfe bei der Auswahl und Einführung von Tools oder einer Marketing Cloud? Gern bin ich dein unabhängiger MarTech-Berater!