Wann ist der optimale Newsletter-Versandzeitpunkt?

Über den optimalen Newsletter-Versandzeitpunkt wurde schon viel geschrieben. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass es DEN richtigen Zeitpunkt für den Versand gar nicht gibt. Vielmehr muss jeder für sich selbst herausfinden, wann der Newsletter-Versand die größte Aufmerksamkeit erzeugt. Wie genau Ihnen das gelingt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Der Versandzeitpunkt ist im E-Mail-Marketing eine beliebte Stellschraube. Leicht umsetzbar und mit keinen Kosten verbunden. Die Frage ist bloß: Welcher Zeitpunkt ist der beste?

So ermitteln Sie Ihren optimalen Newsletter-Versandzeitpunkt.

Tatsächlich hängt der optimale Versandzeitpunkt von zahlreichen Faktoren ab. Das Problem: Kein Abonnent gleicht dem anderen wie ein Ei. Das fängt schon damit an, dass der eine User ein Frühaufsteher ist, der andere jedoch eine Nachteule.

Ein größeres Problem sind heterogene Listen mit völlig unterschiedlichen Kundentypen.

Stellen Sie sich zunächst die Frage, auf welche Zielkunden Sie den Newsletter optimieren möchten: Wer sind die wichtigsten Kunden? Eventuell macht es Sinn, Listen zu segmentieren und separat zu bedienen. Dann ergibt sich für jede Liste ein optimierter Zeitpunkt.

Was wollen Sie erreichen?

Ok, Ihre Liste ist einigermaßen homogen. Nun stellt sich die Frage, was Sie mit Ihren E-Mail-Marketing primär erreichen möchten. 

  • Allgemeines Engagement (Clicks, Opens)
  • Conversions generieren

Abhängig von der angeboteten Leistung und der Zielgruppe, funktioniert nicht immer alles gleich gut.

Wie tickt das Umfeld der Entscheider*innen?

Bei manchen Kaufentscheidungen sitzen verschiedene Personen bzw. Stakeholder mit im Boot. Wann sich so ein „Gremium“ trifft, ist entscheidend für den Zeitpunkt der Ansprache. So werden zum Beispiel Reisepläne von Familien gern an Sonn- und Feiertagen besprochen. Der Jour fixe in Unternehmen ist meistens an einem Freitag- oder Montagmorgen.

Wann lässt sich das gewünschte Ziel am besten erreichen?

Es gibt Zeitpunkte, die für bestimmte Angebote besser funktionieren als andere. Ein Fachbuch wird eher nachmittags oder abends geordert. Etwas zu essen vom Lieferservice auch schon am Vormittag. Leider ticken Zielkunden oft unterschiedlich. Entnehmen Sie am besten Ihren Transaktions- und Trackingdaten, wann Ihre Kunden am liebsten kaufen bzw. Content konsumieren. Dazu können Sie in Google Analytics zum Beispiel individuelle Berichte auf Basis von Wochentagen und Uhrzeiten anlegen.

Was macht die Konkurrenz?

In einigen Märkten haben die Newsletter des Wettbewerbs großen Einfluss darauf, wie gut der eigene performt. Manchmal willst es sinnvoll, den Kunden vorher zu erreichen. Manchmal ist es klüger, Zweiter oder Letzter zu sein. 

Was sind geeignete KPIs?

Abhängig von den Zielen eignen sich unterschiedliche Metriken besser oder schlechter. Engagement messen Sie am besten mit Klicks und Opens in Kombination.

Steht hingegen Growth im Fokus, nutzen Sie besser Metriken wie die Conversion Rate, Warenkorbgröße, Umsatz etc. 

Ebenfalls interessant sind Leitplanken-Metriken wie die Abmelderate und die Anzahl der Beschwerden. Fühlen sich Abonnenten gestört, neigen sie zum Abmelden. Das passiert vor allem dann, wenn sie ein volles Postfach vorfinden.

Was ist mit Urlaubszeiten?

Vor allen in der Ferienzeit sind relativ viele Menschen weit weg von zu Hause. In manchen Fällen lässt sich jedoch gerade dann gute Konversionsraten erzielen, weil die Nicht-Urlauber mehr Zeit und Ruhe haben, sich mit Angeboten auseinanderzusetzen.

Optimale Newsletter-Versandzeit

Besonderheit im B2B-Umfeld

E-Mails, die sich morgens zu Arbeitsbeginn im (naturgemäß überfüllten) Postfach befinden, erzielen zwar normal hohe Öffnungsraten. Jedoch konvertieren sie relativ schwach. Der Grund liegt auf der Hand: E-Mails werden nur oberflächlich “durchgescannt”. Schließlich sollen zunächst die wichtigen Tasks identifiziert und abgearbeitet werden. Öffnen und Durchklicken kann auch “Aufräumen” bedeuten.

Daher lohnt es sich sehr oft, nicht zu sehr auf die Öffnungsraten zu schielen. Besser ist es, ein paar Stunden nach dem geschätzten Arbeitsbeginn zu versenden, um in einem bereits aufgeräumten Postfach aufzulaufen.

Jedoch auch nicht zu spät: Erreicht eine E-Mail den Empfänger erst kurz vorm bzw. nach Feierabend, befindet sie sich wieder im überfüllten Postfach des Folgetages.

Experimente zur Optimierung

Zur Ermittling der  optimalen Versandzeit bieten sich A/B Tests an. Das bedeutet, einen Versand in zwei oder mehr randomisierte Listen aufzuteilen und zu verschiedenen Zeitpunkten zu versenden. Betreff und Inhalt der E-Mail bleiben komplett identisch. 

Fazit

Geeignete Newsletter-Versandzeitpunkte gibt es viele – aber auch viele unpassende. Wenn Sie mehr aus Ihrem E-Mail-Marketing herausholen möchten, achten Sie zunächst auf möglichst homogene Listen und Segmente. Nutzen Sie diese zur Durchführung von Experimenten.
Frank Rix
Gründer von dialogue1

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